Kölner Haie Dem Hinspiel folgt bereits nach zwei Tagen das Rückspiel

Köln · Deutsche Eishockey Liga: Kölner Haie gastieren nach dem 3:1-Sieg im Heimspiel gegen die Ice Tigers am Dienstag in Nürnberg.

 Kölns Kapitaen Moritz Mueller bedankt sich auf der Ehrenrunde bei den Fans

Kölns Kapitaen Moritz Mueller bedankt sich auf der Ehrenrunde bei den Fans

Foto: ISPFD / IPD UG

Am Sonntag gewannen die Kölner Haie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ein sehr intensives Spiel gegen die Nürnberger Ice Tigers mit 3:1, schon am Dienstagabend müssen sie bei den Franken zum Rückspiel antreten und erwarten dabei eine nicht minder schwierige Aufgabe. Durch den Sieg zogen die Haie in der Tabelle zumindest vorerst an den Franken vorbei und belegen den fünften Platz, haben aber zwei Spiele weniger absolviert als die Süddeutschen.

„Die Ice Tigers werden sich revanchieren wollen“, sagte Haie-Kapitän Moritz Müller. „Seien wir erst einmal froh, dass wir einen großen Gegner am Sonntag geschlagen haben. Nach dem Rückstand in der sechsten Minute haben wir kein Gegentor mehr bekommen, das muss man gegen den besten Angriff der Liga erst einmal schaffen.“

Obwohl die Haie das Team mit den mit Abstand meisten Strafzeiten der DEL sind (20 Strafminuten pro Spiel), waren sie den Franken in Sachen Härte ganz bewusst nicht ebenbürtig. Harte Fouls der Gäste gegen die Kölner Verteidiger Shawn Lalonde und Christian Ehrhoff wurden nicht „gerächt“. Man zahlte nicht mit gleicher Münze zurück, sondern blieb besonnen im Vertrauen auf die eigenen spielerischen Fähigkeiten.

„Die Ice Tigers haben einige sehr große Spieler in ihrem Team, wir wussten, dass sie hart spielen würden“, erklärte Müller. „Wir führten 2:1, als die Nürnberger hart zu attackieren begannen, und wollten mit spielerischen Mitteln das Spiel gewinnen, nicht die Führung durch Strafzeiten gefährden. Damit hätten wir den Nürnbergern in die Karten gespielt.“ Müller gab Einblick in die diesbezügliche Einstellung des Kölner Teams: „Es war klar, dass Spieler wie Colton Teubert und Brandon Prust versuchen würden, durch Härte Energie in ihre Mannschaft zu bringen“, erklärte er. „Wenn das 2:2 gefallen wäre, hätten wir vielleicht anders reagiert.“ Dann hätten Kölns harte Jungs wie Dane Byers oder Travis Turnbull vermutlich auch einmal ein physisches Zeichen gesetzt, um dem Gegner Paroli zu bieten.

Zwischen Härte und Unfairness gibt es auch im Eishockey einen deutlichen Unterschied. Die Gesundheit der Spieler sollte nach Meinung der Haie nach den Attacken von Prust gegen Lalonde und Teubert gegen Ehrhoff wieder einmal zum Thema in der DEL werden. Gegen Prust hatte es wegen eines Bandenchecks (die Aktion fand gar nicht an der Bande statt) nur eine Zweiminutenstrafe gegeben, und Teubert wurde gar nicht bestraft. Die Schiedsrichter sind angehalten, gegen Attacken hart durchzugreifen, die den Spielern nachhaltigen Schaden zufügen können. Gerade Christian Ehrhoff litt in der Vergangenheit schon unter Gehirnerschütterungen.

„Das waren zwei Checks gegen den Kopf, der gegen Ehrhoff sogar ‚blind side’“, sagte Müller und meinte die von dem Spieler abgewandte Seite. Die Haie reichten aber kein Video mit den betreffenden Szenen bei der DEL ein. Gemäß den Ligastatuten darf man nur zweimal pro Saison ein Ermittlungsverfahren beantragen. Da beide Kölner Spieler nicht dauerhaft verletzt wurden, verzichteten die Haie darauf.⋌

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