Audi RS3 Sportback: Ein Erlebnis für alle Sinne

Mit dem RS3 Sportback stellt Audi kurz vor dem Modellwechsel seines Kompaktklässlers ein echtes Kraftpaket auf die Straße. Denn die PS-mäßig aufgepeppte A3-Variante fährt sich wie ein reinrassiger Sportwagen.

 Der RS3 wirkt nicht nur optisch sehr dynamisch, er ist mit 250 kW/340 PS ein echter Sportler.

Der RS3 wirkt nicht nur optisch sehr dynamisch, er ist mit 250 kW/340 PS ein echter Sportler.

Foto: Werksfoto

Obwohl der Nachfolger des kompakten Ingolstädters bereits im Frühjahr kommenden Jahres auf den Markt rollt, erhält das Auto für den Endspurt seines Modellzyklus jetzt eine Leistungsspritze samt Allradantrieb. Die 250 kW/340 PS der ab April angebotenen RS3-Version sind ein Erlebnis für alle Sinne.

"Klack!" Mit einem energischen Klicken entriegeln die Türen. Ein erster Hinweis auf das, was bevorsteht. Rein äußerlich ist die fünftürige Sportversion des A3 eher ein Leisetreter: Bis auf die gewaltigen Lufteinlässe und die breitere Spur an der Vorderachse deutet nicht viel auf das Leistungsvermögen des Ingolstädter PS-Protzes hin.

Der Fahrer sinkt auf seinen eng anliegenden, aber durchaus bequemen Sportledersitz hinter das Lenkrad und dreht den Zündschlüssel. Spätestens jetzt besteht kein Zweifel mehr, dass man es mit einem echten Kraftpaket zu tun hat.

Geräuschvoll erwacht der Fünfzylinder und bricht in einen betörenden Sound aus. Der Start fällt noch lauernd zurückhaltend aus. Doch danach wird jede Berührung des Gaspedals mit einem genussvollen und doch kampfeslustigen Singsang quittiert.

Aus 2,5 Litern Hubraum schöpft der turbogeladene Ottomotor 250 kW/340 PS. Diese Zahlen versprechen nicht nur auf dem Papier ordentlich Tatendrang. Ein Streicheln des Gaspedals lässt den Sportler an der Ampel energisch losbrausen. Da muss schon aller Mut zusammengenommen werden, um beim nächsten Mal einen beherzten, kraftvollen Tritt folgen zu lassen.

Willig prescht der süddeutsche Donnerblitz vor. Der Fahrer und bis zu vier weitere Insassen werden in ihre Sitze gepresst. Über das souverän agierende Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe "S-tronic " wird die Kraft je zur Hälfte auf Vorder- und Hinterachse übertragen.

Das maximale Drehmoment von 450 Nm liegt bereits bei 1 600 U/min an. Gäbe es nicht die anderen Verkehrsteilnehmer und das innerstädtische Tempolimit, würde der Tacho binnen 4,6 Sekunden eine Geschwindigkeit von 100 km/h anzeigen. Unangestrengt geht es weiter bis Tempo 250, ehe das Fahrzeug abriegelt.

Theoretisch könnte das 1,6 Tonnen schwere Auto viel mehr leisten. Wer es noch dynamischer mag, drückt die "S"-Taste für den Sportmodus. Mit hörbarem Erfolg: Dieser klingt nicht nur, er "schreit" förmlich nach Sport: Zwei Soundklappen im Auspuff öffnen sich. Der nun höher drehende Motor klingt noch blutrünstiger.

Ein Unsicherheitsgefühl kommt dabei nicht auf. Der RS3 liegt gut auf der Straße und der Fahrer hat alles problemlos im Griff. Jeder Befehl über das gut in den Händen liegende, nach unten abgeflachte Lenkrad wird präzise befolgt. In schnell gefahrenen Kurven drückt der Kleine ein wenig über die Achse, was dem Fahrspaß jedoch keinen Abbruch tut.

Spät, aber rechtzeitig greift der Schleuderschutz ESP im Ernstfall ein. Entsprechend sportiv abgestimmt sind auch die harten Dämpfer und die straffe Federung. Sie lassen Rennstreckenflair aufkommen. Unebenheiten werden geringfügig gemildert an die Insassen weitergegeben.

Da wird der Kraftstoffverbrauch zur gefühlten Nebensache: Genormt 9,1 Liter Super auf 100 Kilometern, in der Praxis mindestens elf Liter sind zwar nicht wirklich zeitgemäß, werden von den RS3-Käufern aber gewiss gern in Kauf genommen. So viel Sportlichkeit ist ein wahrer Jungbrunnen - für Fahrer und Fahrzeug.

Es darf daher nicht verwundern, dass der Audi RS3 kurz vor dem Ende des A3-Lebenszyklus auf den Markt kommt. Zumal er dort auf wenig "echte" Konkurrenten stößt: Mit einem Einstiegspreis von 49 900 Euro schlägt der Ingolstädter Kompaktklässler preislich das ab Mai angebotene BMW 1er M-Coupé um 600 Euro.

Die um einige tausend Euro günstigeren Wettbewerber aus Japan wie den Mitsubishi Lancer Turbo oder den Subaru Impreza WRX STI steckt er leistungsmäßig in die Tasche.

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