Zwischen drei Benzinern und einer Dieselvariante können Kundinnen und Kunden künftig bei dem Fünftürer wählen. Mit dem Spitzentriebwerk, dem 3,2-Liter-Ecotec-Motor mit sechs Zylindern in V-Anordnung, kann der jüngste Opel-Spross 248 km/h Spitze fahren. Damit avanciert der Vectra GTS 3.2 V 6, wie das 211-PS-Modell mit vollem Namen heißt, zum schnellsten Opel aller Zeiten. Natürlich wurde er betont sportlich abgestimmt.

"Frisches Denken für bessere Autos" nennt Opel-Chef Carl-Peter Forster, der in Bonn aufwuchs und auch studierte, das Motto, mit dem die Marke in dieser Klasse Anspruch auf einen Spitzenplatz erhebt. Selbstbewusste Sportlichkeit und athletische Eleganz sehen die Designer in der neuen Opel-Formensprache, die auch beim GTS deutlich sichtbar wird.

Die Seitenansicht wird durch die stark geneigte, große Windschutzscheibe geprägt. Die Dachlinie verläuft in sanftem Bogen zum Heck. Die ebenfalls stark geneigte Heckscheibe und ein kurzer Kofferraumdeckel mit dezenter Spoilerlippe bilden die riesige Abdeckung des Gepäckabteils. So mancher Coupé-Freund denkt bei diesem Auto nicht ohne Wehmut zurück an den Opel Monza.

"Ganz der Papa" darf man sagen, wenn man die Front des GTS betrachtet, die dem "Vater" Vectra wie aus dem Gesicht geschnitten entgegenlächelt. Die tief liegende Karosserie erinnert an eine Großkatze, die in geduckter Haltung Muskeln zeigt, ehe sie zum Sprung ansetzt. Für einen solchen Sprung wird Kraft benötigt. Diese bezieht der GTS von modernen Vierventilmotoren. Neben dem 3,2-Liter-Toptriebwerk, das den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 km/h in 7,5 Sekunden hinlegt, bestückt Opel die Baureihe mit zwei weiteren Benzinern. Die 1,8- und 2,2-Liter-Vierzylinder leisten 122 bzw. 147 PS. Alle drei Benziner erfüllen die E 4-Norm, die mit 306 Euro Steuerbonus belohnt wird.

Wo Benziner sind, darf heutzutage der Diesel nicht fehlen. Der 2.2 DTI zählt mit Turboaufladung, Direkteinspritzung, variabler Turbinengeometrie sowie den Lauf beruhigenden, gegenläufig rotierenden Ausgleichswellen zu den angesehenen Triebwerken in seiner Liga. 280 Newtonmeter Drehmoment bei bereits 1 500 Umdrehungen, in rund zehn Sekunden auf 100 km/h, 206 km/h Spitze und nur 6,5 Liter je Kilometer belegen die typischen Dieselstärken. Schnelle und spurtstarke Fahrzeuge stellen besondere Anforderungen an Fahrwerk und Sicherheit.

Dazu waren die Ingenieure im Internationalen Technischen Entwicklungs-Zentrum ITEZ gefordert. Sie haben für die frontgetriebene Sportlimousine eine direktere Lenkung mit elektrohydraulischer Servounterstützung und ein um 20 Millimeter tieferes Fahrwerk maßgeschneidert. Das neue Interaktive Dynamische Fahrsystem IDS kann als ganze Heerschar von Schutzengeln gesehen werden. Sein Elektronisches Stabilitätsprogramm ESP mit dem Zusatz "plus" leistet mehr als die bisherigen Systeme.

Beinahe wäre Opel weltweit der erste ESP-plus-Anbieter geworden. Doch hatte Saab etwas dagegen und kam Opel wenige Wochen zuvor. Beim "normalen" ESP wird ein Rad abgebremst, um eine Schleuderbewegung abzufangen und das Fahrzeug in die richtige Bahn zurückzuführen. ESP plus greift an bis zu drei Rädern ein. Zum IDS zählen ferner das Antiblockiersystem ABS mit Elektronischer Bremskraftverteilung EBV, die Kurvenbremskontrolle CBC, die Traktionskontrolle TC plus mit Motor- und Bremseingriff sowie Bremsassistent, der bei zu zaghaftem Bremsen den Bremsdruck automatisch erhöht.

Sechs Airbags, ausklappbare Pedale und nochmals verbesserte aktive Kopfstützen zählen zu den umfangreichen Sicherheitsdetails. Sportsitze, Stoff und Leder sowie Dekor im Metall-Look fördern einen sportverbundenen Aufenthalt im Innenraum des GTS. Die Preisspanne könnte sich zwischen 22 000 und 28 000 Euro bewegen.