BBL-Finale Bayern vergibt erste Titelchance - ALBA gleicht aus

Berlin · Der FC Bayern hat den ersten Matchball im Finale um die deutsche Basketball-Meisterschaft vergeben. Am Samstag kommt es in München in Spiel fünf zum Showdown gegen Ex-Serienchampion ALBA Berlin.

 ALBA-Akteur Spencer Butterfield (l) versucht Münchens Jared Cunningham am Wurf zu hindern.

ALBA-Akteur Spencer Butterfield (l) versucht Münchens Jared Cunningham am Wurf zu hindern.

Foto: Annegret Hilse

ALBA Berlin hat den vorzeitigen Titelgewinn des FC Bayern München in der Basketball-Bundesliga verhindert und die Chance auf die erste Meisterschaft seit zehn Jahren gewahrt.

Der Hauptstadtclub gewann gegen den Pokalsieger mit 72:68 (29:34) und schaffte in der Best-of-Five-Finalserie den Ausgleich zum 2:2. Damit kommt es am Samstag (20.30 Uhr) in München zum alles entscheidenden fünften Spiel. Während die Berliner ihre Saison bei diesem Showdown mit der neunten Meisterschaft krönen können, ist für München weiterhin das erste Double der Vereinsgeschichte möglich.

"Jetzt haben wir das fünfte Spiel, das wollten wir", sagte Berlins Luke Sikma bei Telekomsport nach einem "ziemlich hässlichen Spiel. Ich bin stolz auf meine Mannschaft heute." Erfolgreichster Werfer für ALBA im letzten Heimspiel vor 11.722 Zuschauern wurde Niels Giffey mit 20 Punkten. "Wir haben München forciert, mehr unseren Basketball zu spielen", sagte der Nationalspieler und kündigte vor der finalen Reise nach Bayern an: "Jetzt gucken wir mal.".

Für die Bayern trafen Jared Cunningham und Danilo Barthel je elfmal. Die Münchner von Trainer Dejan Radonjic konnten den ersten Matchball zur vierten Meisterschaft nicht nutzen, zeigten in der Schlussphase Nerven. "ALBA war sehr aggressiv und hat uns immer wieder aus unserem System rausgeholt. Wir konnten am Ende keine klare Aktion finden", sagte Barthel. "Wir müssen mit mehr Selbstbewusstsein agieren."

Die hitzige und teilweise wilde Anfangsphase war von harter Verteidigung auf beiden Seiten geprägt. Die beiden besten Teams der Hauptrunde agierten dabei an der Grenze des Erlaubten und kamen so zunächst in keinen richtigen Spielfluss. Da sich die Berliner ebenso wie die Münchner viele einfache Fehlwürfe und Ballverluste leisteten, konnte sich niemand entscheidend absetzen. München, das zuletzt vor vier Jahren gegen Berlin den wichtigsten nationalen Titel gewonnen hatte, führte nach dem ersten Viertel nur mit 14:12.

"Wer Meister werden will, muss über den Zenit gehen", sagte Marco Baldi, Geschäftsführer der Berliner, kurz vor Spielbeginn. Seine Mannschaft folgte diesen Worten angeführt von Kapitän Giffey und kämpfte leidenschaftlich um jeden Ball. Nach einem Sieg in München (106:95) hatte ALBA die folgenden Final-Begegnungen (69:96, 66:72) verloren. Schon in der Schlussphase in Spiel drei zeigte ALBA seine Stärken, verpasste nach einer Aufholjagd jedoch die Wende.

Bei den Bayern war Nationalspieler Danilo Barthel besonders agil und hatte mit neun Punkten in den ersten beiden Vierteln großen Anteil an der 34:29-Halbzeitführung. Doch davon ließen sich die Gastgeber von Coach Alejandro García Reneses, genannt Aíto, keineswegs beeindrucken - im Gegenteil. In einem leidenschaftlich geführten Match auf Augenhöhe wechselte die Führung nach der Pause ständig.

Die Bayern, die sich im Playoff-Halbfinale 3:1 gegen Titelverteidiger Brose Bamberg durchgesetzt hatten, gingen mit nur zwei Zählern Vorsprung in das dramatische Schlussviertel. ALBA witterte bei ohrenbetäubendem Lärm seine Chance, drehte die Begegnung und erzwang so verdient das abschließende Saisonspiel in München.

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