Kuriose Geschichten Anekdoten aus den vergangenen Jahren GA-Torfieber

Bonn · Zum Schmunzeln oder zum Nachdenken – oder einfach nur kurios: Das GA-Torfieber lieferte in den vergangenen Jahren viele Geschichten. Eine kleine Auswahl aus zehn Jahren:

2009: Dass die unterirdischen Kabinengänge im Sportpark Pennenfeld so manche Tücke haben, muss ein F-Junioren-Spieler des FC Pech erfahren. Er verläuft sich in den Katakomben, findet den Ausgang nicht mehr und ist schließlich heilfroh, als ihn ein Vertreter der Turnierleitung bei einem obligatorischen Kontrollgang aufspürt und wieder an die frische Luft geleitet.

Im selben Jahr beschäftigt die erste Gelbe Karte in seinem Fußballerleben einen E-Jugendlichen des SSV Heimerzheim sehr. Irgendwann nimmt der Knirps allen Mut zusammen und wird bei der Turnierleitung vorstellig, um in Erfahrung zu bringen, ob er die Karte als Erinnerungsstück mit nach Hause nehmen darf. Flugs wird der Referee ausfindig gemacht, der den Karton gezeigt hat – und siehe da: Die Gelbe Karte fährt mit nach Heimerzheim.

2010: Die größte Entfernung zum Turnier müssen die F-Jugendlichen des SV Houverath aus der Eifel zurücklegen – bislang in all den Jahren der einzige Teilnehmer aus dem Fußballkreis Euskirchen. Zwar scheiden sie nach der Vorrunde aus, aber zu den Gewinnern zählen sie dennoch. Bei der Verlosung der Firma Univers Reisen sind sie die Glückspilze und gewinnen – einen Ausflug in die Eifel! So kann's gehen...

2011: Dennis Blume findet sich plötzlich inmitten einer riesigen Jubeltraube ausgelassener Spieler. Der E-Junioren-Kicker des FC Adler Meindorf hat gerade das Kunststück fertiggebracht, mit seinem Treffer zum 1:0 den haushohen Favoriten FC Hennef 05, dessen Truppe in diesem Jahrgang seinerzeit zu den besten Teams in ganz Deutschland zählt, aus dem Rennen zu werfen. Da fühlt man sich gleich an das aktuelle DFB-Pokalfinale erinnert...

2012: Es wird gefilmt beim Torfieber. Arauco Orellana, Filmemacher und Kameramann mit chilenischen Wurzeln, der auch schon für das ZDF gearbeitet hat, verbringt alle drei Turniertage im Pennenfeld und produziert einen Torfieber-Streifen für die Homepage des GA.

Der SC Villip macht von sich reden. Der kleine Verein reist mit einer F-Jugend des jüngeren Jahrgangs an, ist (kaum verwunderlich) chancenlos und kassiert eine hohe Niederlage nach der anderen. Doch die Knirpse sind unverdrossen bei der Sache, haben ihren Spaß und vergießen nicht mal ein Tränchen. So viel Engagement wird von den Turnierverantwortlichen belohnt: Sie spendieren den Villipern einen Satz Trikots – fürs Durchhalten und für das vorbildliche sportliche Auftreten.

2013:Dass eine Mannschaft zu spät anreist oder kurzfristig absagt, geschieht leider manchmal. Dass aber ein Team anreist, das erst zwei Tage später an der Reihe ist, kommt nur sehr selten vor. Doch die F-Junioren des SV RW Hütte haben sich im Termin geirrt und müssen unverrichteter Dinge wieder abziehen. Die Enttäuschung ist groß und steigert sich noch, als klar wird, dass die Rot-Weißen zum korrekten Termin keine Truppe zusammenbekommen.

Kai Kochalski, Torhüter der E-Junioren des Siegburger TV und mit seinem Team in der Vorrunde ausgeschieden, besteht darauf, am Finaltag noch einmal ins Pennenfeld zu fahren, um der großen Tombola beizuwohnen. Könnte ja sein, dass sein Verein gezogen wird. So kommt es: Der STV zieht sogar den Hauptgewinn – eine Turnierreise in die Niederlande.

2014: Die F-Jugendlichen des TuS Buisdorf und die E-Junioren des SV Lohmar zeichnen sich durch besondere Fairness aus. Buisdorf tritt in einer Partie mit nur sechs Spielern an, weil der Gegner ebenfalls lediglich sechs Kicker aufbieten kann. Die Lohmarer weisen den Referee, der einen Treffer gegen sie nicht gegeben hat, auf seinen Irrtum hin und scheiden dadurch aus dem Turnier aus. Der Fairnesspokal ist ihnen sicher.

2015: Das Podium für die Medaillenübergabe an die Mannschaften wird kurzerhand zweckentfremdet. Ein junger Vater benutzt es als Ersatz für einen Wickeltisch, weil bei seinem Nachwuchs mal dringend eine Windel gewechselt werden muss.

Die F-Junioren des SSV Merten bestreiten das gesamte Torfieber-Turnier in Unterzahl – mit nur sechs Spielern. Auch wenn sie in der Vorrunde ausscheiden, so ist ihnen der Respekt der Gegner und des Veranstalters gewiss – und obendrein ein Ehrenpreis sicher.

2016: Der Verein Bananenflanke stellt sich und sein Projekt, eine eigene Liga für geistig behinderte Kinder und Jugendliche, in einem Einlagespiel beim Torfieber vor und stößt auf großes Interesse.

2017: Unangemeldet stattet Walter Eschweiler dem Pennenfeld einen Besuch ab. Der ehemalige Bundesliga- und Fifa-Schiedsrichter aus Euskirchen, der durch seine Rolle bei der WM 1982 in Spanien im Spiel zwischen Peru und Italien weltweite Berühmtheit erlangte, macht es sich auf der Tribüne gemütlich und schaut sich ein paar Stunden das bunte Treiben an – mit besonderem Blick auf die Referees, versteht sich.

RW Lessenich macht das Unmögliche möglich. Obwohl bei der Auslosung der Teilnehmer gleich zweimal „durch den Rost gefallen“, schaffen es die Rot-Weißen nach der kurzfristigen Absage eines Teams, noch am Morgen der Vorrunde innerhalb einer Stunde eine Mannschaft zusammenzubekommen und einzuspringen. Hut ab!⋌

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