1. FC Köln Dominic Maroh: "Ich passe zum FC"

KÖLN · Mitverantwortlich für die beste Defensive der Zweiten Liga ist Dominic Maroh. Der Abwehrchef des 1. FC Köln sieht sein Team nicht weit vom Niveau der Erstklassigkeit entfernt. Mit ihm sprach Joachim Schmidt.

Herr Maroh, mit dem Trainingslager beginnt der sogenannte Feinschliff für die Fortsetzung der Rückrunde in gut zwei Wochen. Was erwarten Sie von der weiteren Saison?
Dominic Maroh: Ich hoffe, dass wir so souverän spielen wie im vergangenen Jahr, vielleicht mit dem einen oder anderen Unentschieden weniger. Stattdessen sollte es noch mehr Siege geben. Und dann könnten wir noch einige Tore mehr schießen, um auch in dieser Statistik Erster zu sein.

Das bisherige Arbeiten hat Spaß gemacht?
Maroh: Ja, hier herrscht eine sehr gute Stimmung. Aber das sollte bei einem Spitzenreiter auch nicht ungewöhnlich sein.

Nur sieben Gegentreffer gab es in der Hinrunde. Ist dieses Niveau überhaupt zu halten?
Maroh: Das glaube ich schon, denn es war kein Glück dabei. Wir haben die wenigsten gegnerischen Torschüsse zugelassen, und wenn Timo Horn im Tor gefordert war, hat er seine Sache sehr gut gemacht. Das ist auch deshalb so bemerkenswert, weil er meist wenig bis gar nichts zu tun hat, dann aber doch einen gefährlichen Schuss parieren muss. Das macht er großartig.

Wie ernst war es nach dem 3:2-Derbysieg zum Jahresabschluss von Ihnen gemeint, dass man nicht noch einmal zwei Gegentreffer bekommen dürfe?
Maroh: So lange wir eins mehr schießen als wir kassieren, sollte es mir eigentlich egal sein. Aber es hatte mich geärgert, und ich habe den Anspruch an mich und die Mannschaft, möglichst ohne Gegentreffer zu bleiben. Es ist ein gutes Zeichen, dass wir auf solch hohem Niveau jammern können.

Wie verstehen Sie Ihre Rolle als Abwehrchef?
Maroh: Für mich geht es nicht darum, wer der Chef ist. Kevin Wimmer ist sehr aufmerksam und hört gut zu. Was Kommandos betrifft, kann er noch etwas aus sich heraus kommen. Aber auch so funktioniert es im Moment sehr gut.

Wer erfolgreich spielt, rückt in der Branche automatisch stärker in den Blickpunkt. Sie sollen Anfragen von anderen Clubs erhalten haben.
Maroh: Das stimmt, zumal die Interessenten davon ausgingen, dass mein Vertrag beim FC zum Saisonende ausläuft. Aber das hat mein Berater schon alles abgeblockt, mich direkt hat nie etwas erreicht. Dank einer Klausel, von der kaum jemand wusste, hat sich der Vertrag nach einer bestimmten Zahl von Einsätzen bis 2015 verlängert. Deshalb gibt es von meiner Seite nichts weiter zu sagen. Ich fühle mich hier sehr wohl, glaube, dass ich in die Mannschaft und den Club passe und bisher gute Arbeit abliefere. Wenn man mit mir zufrieden ist und weiter mit mir plant, wird man zu gegebener Zeit auf mich zukommen. Jetzt mache ich mir dazu noch keine Gedanken.

Aber Sie könnten sich schon vorstellen, den Vertrag zu verlängern, oder?
Maroh: Ich bin jemand, der sehr gerne längere Zeit bleiben möchte, auch wenn es einmal nicht so gut läuft. Mir sind immer die Perspektiven und Ambitionen wichtig - und die sind beim 1. FC Köln gegeben. Der Verein möchte zurück in die Erste Liga. Und das ist auch mein Ziel.

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