Selbst der in solchen Beurteilungen zumeist zurückhaltende Trainer Peter Stöger nahm sich der Diskussion um den brasilianischen Winterzugang der Kölner gestern noch einmal wohlwollend an: "Deyverson lebt von seinem Einsatz, seiner Begeisterung und hat bei seinem ersten Einsatz von Beginn an vieles in Schwung gebracht, uns einen neuen Reiz gegeben", lobte Stöger.

Der Österreicher sieht den 23-jährigen Stürmer aber auch unverändert als Grenzgänger, zumal ein Spielertyp wie Deyverson in der anerkannt braven Truppe des FC jedem Außenstehenden sofort auffällt: "Jeder muss wissen, wie er seine Emotionen auf dem Platz auslebt. Das geht immer nur bis zu einer gewissen Grenze. Und Theatralik mag ich nicht, die brauchen wir auch nicht", kritisierte Stöger.

Nun stellt sich natürlich automatisch die Frage, ob der Trainer Deyversons nachhaltigem Auftritt eine zweite Auflage beim BVB folgen lassen wird. Wie es seine Art ist, ließ Stöger diese Frage unbeantwortet: "Möglich ist es. Wir haben in unserer schwierigen Situation vor dem Frankfurt-Spiel mit seiner Aufstellung gezeigt, dass wir daran glauben, dass sein Einsatz etwas bringen kann."

Der 48-jährige Österreicher steht jedenfalls vor einer schwierigen Entscheidung, zumal er auch eine Lanze für Yuya Osako brach, der, für Deyverson eingewechselt, ebenso wie der Brasilianer zu den Kölner Torschützen gegen Frankfurt gehörte: "Das hat mich sehr für ihn gefreut. Im Gegensatz zu einigen Kritikern sehe ich Yuya im Moment im Gesamtpaket gegenüber dem Herbst klar verbessert."

Der Cheftrainer hat also mehrere Optionen für die Doppelspitze. So stürmte Tony Ujah schon mit Osako, mit Bard Finne und zuletzt eben mit Deyverson. Möglich ist natürlich auch, dass es am Samstag nur eine Kölner Spitze geben wird - und die heißt dann Tony Ujah.