GA-Fomcheck der Kölner FC-Kicker Wer ist gesetzt, wer muss zittern?

Köln · Der 1. FC Köln vor dem Bundesliga-Auftaktspiel gegen den Hamburger SV im GA-Formcheck.

In welcher Verfassung sind die Fußballer des 1. FC Köln nach gut siebenwöchiger Vorbereitung? Der GA beurteilt die Spieler vor dem Saisonstart am Samstag (15.30 Uhr, Rheinenergie-Stadion) in der Bundesliga gegen den Hamburger SV.

Timo Horn: Die unumstrittene Nummer eins war in der Vorbereitung der gewohnt sichere Rückhalt. Für sein Bundesligadebüt hat der 21-Jährige vor allem in athletischer Hinsicht zugelegt.

Miso Brecko: Körperlich in Bestform spürt er die Konkurrenz von Pawel Olkowski. Dennoch besitzt der Kapitän zunächst eine Stammplatzgarantie. Wie lange, liegt allein an seiner Leistung.

Pawel Olkowski: Der Pole ist ein bislang auf und neben dem Platz unauffälliger Zeitgenosse. Bei seinen Testspieleinsätzen setzte der 24-Jährige auf der linken Seite mehr nach vorne Akzente als in der Defensive.

Dominic Maroh: Er weiß, was er kann, und versucht zu verbessern, was er nicht so gut kann: das Kopfballspiel und die Spieleröffnung. Als Spielerpersönlichkeit ist er gereift und sollte auch in der Bundesliga Chef in der Abwehr sein.

Tomas Kalas: Der 21-Jährige, der für diese Saison vom FC Chelsea ausgeliehen wurde, deutete sein großes Talent immer wieder an. Aber der Tscheche neigt zu Leichtsinnsfehlern, und seine impulsive Art schadet ihm zuweilen mehr, als dass sie ihm hilft.

Kevin Wimmer: Die starke Vorsaison hat sein Selbstbewusstsein enorm gestärkt. Das sieht man im kompromisslosen Zweikampfverhalten des Österreichers, auf den auch Nationaltrainer Marcel Koller den Blick gerichtet hat. Spielerisch hat Wimmer zugelegt und sollte gesetzt sein.

Mergim Mavraj: Ein feiner Fußballer mit starkem Kopfballspiel. Dennoch wirkte der ablösefrei aus Fürth verpflichtete Innenverteidiger zuweilen noch gehemmt in neuer Umgebung. Trotz seiner Länge (1,90 m) besitzt der albanische Nationalspieler nicht Wimmers Ausstrahlung.

Jonas Hector: Der starke Techniker mit der großen Laufleistung ist weiterhin unumschränkter Herr der linken Abwehrseite. Jetzt wird sich zeigen, ob er mit seinem fintenreichen Zweikampfspiel auch in der Bundesliga für Furore sorgen kann.

Matthias Lehmann: Galt als zu antrittsschwach und deshalb als Wackelkandidat für seine vierte Bundesligasaison. Doch der Senior (31 Jahre) kämpfte verbissen um einen Stammplatz, der ihm nun sicher sein könnte.

Kevin Vogt: Kam mit Bundesligaerfahrung für die Sechserposition und wurde auch wegen seines wuchtigen Kopfballspiels aus Augsburg geholt. Der gebürtige Wittener sucht aber noch Bestform und Sicherheit.

Yannick Gerhardt: Hätte ein Angebot von Benfica Lissabon annehmen und in der Champions League spielen können. Doch der offensive Sechser kämpft lieber um seinen Stammplatz beim FC.

Marcel Risse: Mit seiner Schnelligkeit, Zweikampfstärke und Schusskraft ist der gebürtige Kölner auf Rechtsaußen gesetzt. Er muss seine Fähigkeiten nur beständig abrufen. In den Testspielen tat er es.

Adam Matuschyk: Der vierte Sechser im Kader zeigte sich in der Vorbereitung verbessert in der Spieleröffnung. Wenn er Leichtsinnsfehler unterlässt, ist er eine verlässliche Alternative.

Kazuki Nagasawa: Er kann diese Position ebenfalls einnehmen. Nach einem Bänderriss zu Beginn der Saisonvorbereitung benötigt der in der letzten Winterpause verpflichtete Japaner aber noch einige Wochen Training.

Daniel Halfar: Als Stratege der Offensive ist er derzeit konkurrenzlos. Von seinen Ideen lebt das FC-Spiel. Probleme könnten Ballverluste bereiten, da seine Aktionen zwangsläufig immer wieder risikobehaftet sind.

Dusan Svento: Er hinterließ aufgrund seiner Schnelligkeit und feinen Technik als Linksaußen zunächst einen guten Eindruck. Dann stoppte ihn ein Mittelfußbruch. Er fehlt einige Wochen.

Slawomir Peszko: Der für Gegner unangenehm quirlige Außenstürmer fehlt wegen eines Muskelbündelrisses noch mehrere Wochen. Danach könnte er eine Joker-Rolle in der Offensive des FC übernehmen.

Yuya Osako: Erstaunlich schnell integrierte sich der Japaner und lernt inzwischen die deutsche Sprache. Seine Stärken liegen im Spiel hinter der Sturmspitze, von wo er die Bälle verteilt oder selbst den Weg zum Tor sucht. Zudem ist der Nationalstürmer kopfballstark.

Simon Zoller: Die Torgefahr, die man sich von dem Drei-Millionen-Mann aus Kaiserslautern erhofft, zeigte er noch nicht. Die Mitspieler versorgten ihn aber auch noch nicht so mit Pässen in den Lauf, wie er sie benötigt.

Patrick Helmes: Ein Faserriss und ein Knorpelschaden warfen ihn weit zurück. Wenn er wieder völlig fit ist, kann der 30-Jährige als routinierter Torjäger eine Hilfe für die Mannschaft sein

Thomas Bröker: Wegen anhaltender Rückenprobleme konnte er nicht an der Saisonvorbereitung teilnehmen.

Tony Ujah: Einer der Gewinner der Vorbereitung, weil er ballsicherer, torgefährlicher und selbstbewusster geworden ist. So ist er eine echte Konkurrenz für Simon Zoller und Patrick Helmes.

Bard Finne: Der Strafraumwühler bewies in der letzten Rückrunde sein Talent und zeigte eine gute Vorbereitung. Er kann jederzeit eingewechselt werden. Ob er der Bundesliga auf Dauer gewachsen ist, muss sich zeigen.

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