Fan-Krawalle in Köln Wenn die Chaoten zuschlagen

KÖLN · Gewalttätigkeiten rund um Fußballspiele der 1. und 2. Bundesliga beschäftigen seit Jahren die Vereine, die Polizei und die Strafverfolgungsbehörden. Nach Polizeiangaben gibt es rund 2500 Fans der Kategorie C, die "gewaltsuchend" sind. Weitere etwa 7200 Personen werden als B-Fans, die "gewaltbereit" oder "gewaltgeneigt" sind, eingestuft. Als A-Fan bezeichnet die Polizei alle friedlichen Stadionbesucher.

Alle durch Gewalt und andere Verstöße rund um Fußballspiele aufgefallene Stadionbesucher werden seit 1994 in einer Datei "Gewalttäter Sport" erfasst. Mehr als 15.000 Personen sind darin inzwischen gespeichert. Während es in manchen Vereinen kaum gewalttätige Anhänger gibt, steht der 1. FC Köln trotz in jüngster Zeit verstärkter Gegenmaßnahmen immer wieder vor Problemen mit entsprechenden Gruppierungen.

Eine Chronologie von Gewalttaten unter Beteiligung Kölner Täter aus jüngerer Vergangenheit:

18. Januar 2014: Rund 180 Kölner und Dortmunder Gewalttäter liefern sich am Rudolfplatz in der Kölner Innenstadt eine Straßenschlacht mit etwa 60 Hooligans von Schalke 04. Es gibt einen Schwerverletzten, zahlreiche Leichtverletzte. 50 Personen werden festgenommen.

27. April 2013: Vor dem Spiel zwischen dem 1. FC Köln und 1860 München verabreden sich Hooligans zu einer Prügelei am Barbarossaplatz. Von rund 60 Beteiligten werden 29 festgenommen.

23. Februar 2013: Vor dem Spiel zwischen dem 1. FC Köln und Union Berlin werden 70 Krawallmacher aus Berlin festgenommen.

31. August 2012: FC-Profi Kevin Pezzoni löst seinen Vertrag auf, nachdem er vor seinem Haus von Kölner Chaoten bedroht worden ist. Bereits im Februar wurde ihm von einem Unbekannten bei einer Karnevalsfeier das Nasenbein gebrochen.

5. Mai 2012: Nach dem Bundesligaabstieg zünden Krawallmacher im Kölner Stadion Rauchtöpfe. 30 bis 40 von ihnen stürmen in der Schlussminute des Spiels gegen Bayern München in den Innenraum. Rund ein Dutzend werden identifiziert.

21. April 2012: Zwei Kölner Chaoten, die in der Datei "Gewalttäter Sport" registriert sind, überfallen in einer Kölner Diskothek den Leverkusener Spieler Michal Kadlec und brechen ihm das Nasenbein.

15. April 2012: Ein Kleinbus mit Mönchengladbacher Fans aus Belgien wird von Kölner Chaoten mit Steinen beworfen und mit Feuerwerkskörpern beschossen.

4. März 2012: Ein Bus mit 32 Fans von Borussia Mönchengladbach wird von mehreren Fahrzeugen auf die Raststätte Siegburg-Ost gedrängt. Rund 40 Angreifer, zumeist Mitglieder der Ultra-Gruppe "Wilde Horde", attackieren den Bus mit Baseballschlägern, Eisenstangen und werfen Steine. Der Busfahrer flieht, die Polizei nimmt einige Chaoten fest.

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