1. FC Köln Video-Strafe für die FC-Profis

KÖLN · Fußballtennis für die eine Gruppe, ein Kleinfeldspiel für die andere. Der erste Übungstag beim 1. FC Köln nach der Heimpleite gegen Paderborn und dem obligatorischen freien Tag war gewohnt locker und weit von einer möglichen Strafeinheit entfernt. Dabei hatte Peter Stöger doch vor allem die Einstellung und mangelhaften Einsatz einiger Spieler angeprangert.

Nun gehört der Trainer nicht zu jenen Vertretern seiner Zunft, die mit Züchtigung auf Fehlverhalten reagieren. Er versucht vielmehr das Verständnis seiner "Jungs" für ihre Schwächen zu wecken. Dass es dabei dann auch einmal ungemütlich werden kann, bekommen die FC-Profis heute zu spüren. Denn das bei Fußballern ohnehin nicht beliebte Videostudium gibt es in verschärfter Form.

Nach dem vormittäglichen Training und einem gemeinsamen Mittagessen bekommen die Spieler die gesamten ersten 45 Minuten der sonntäglichen Begegnung vorgeführt. "Normalerweise zeigen wir nur einen etwa zehnminütigen Zusammenschnitt des Spiels. Aber diesmal haben sie sich die komplette erste Halbzeit verdient", meinte Stöger.

Der fordert von seiner Mannschaft am Sonntag in Sandhausen eine positive Reaktion: "Die Jungs müssen zeigen, dass sie mit einem Negativerlebnis umzugehen verstehen." Es werde eine interessante Zeit, da neu ins Team rutschenden Akteure nachhaltig für sich Werbung betreiben könnten.

Wie berichtet, fallen Matthias Lehmann und Slawomir Brecko wegen Gelb-Sperren aus. Die Kapselverletzung am rechten Sprunggelenk von Miso Brecko soll dagegen weniger schwerwiegend als befürchtet sein. Der Kapitän geht trotz des blau angelaufenen Fußes von einem Einsatz aus.

Sein Trainer zeigte sich noch zurückhalten: "Wir werden ihn nicht der Gefahr aussetzen, dass es schlimmer wird. Nur wenn er mit dem Schmerz umgehen kann und die Ärzte grünes Licht geben, wird er spielen." Das dürfte nach Peter Stögers Einschätzung auch für das Stürmerduo Tony Ujah/Patrick Helmes gelten. Grundsätzlich gebe er den Spielern eine zweite Chance. Allerdings müsse er das Gefühl haben, dass sie sich diese im Training verdient hätten.

Nicht mehr zum FC-Kader gehört vorerst Mato Jajalo. Der Mittelfeldspieler wurde gestern für den Rest der Spielzeit an den FK Sarajevo ohne Kaufoption ausgeliehen. "Wir haben seinem Wunsch entsprochen, damit er regelmäßig spielen kann", sagte Jörg Schmadtke. Auch Peter Stöger hatte ihm keine Steine in den Weg gelegt: "Vielleicht tut ihm der Wechsel gut."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort