Aussprache nach Trikotstreit Versöhnung im Geißbockheim

KÖLN · Nationalspieler Lukas Podolski kam nach dem Trikotstreit zu einer Aussprache zum 1. FC Köln.

 Lächelnd umarmten sich (v.l.) Werner Spinner, Lukas Podolski, Jörg Schmadtke und Alexander Wehrle.

Lächelnd umarmten sich (v.l.) Werner Spinner, Lukas Podolski, Jörg Schmadtke und Alexander Wehrle.

Foto: 1. FC Köln

Dem Präsidenten war es schon länger ein Bedürfnis, die Disharmonien zwischen Lukas Podolski und der Vereinsführung des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln aus der Welt zu schaffen. Was sich im Sommer zur Trikot-Affäre hochgeschaukelt hatte, soll seit Mittwoch bereinigt sein. Im Geißbockheim traf sich der Nationalspieler mit Werner Spinner sowie den Geschäftsführern Alexander Wehrle und Jörg Schmadtke um einen Strich unter das leidige Themen zu ziehen.

Im Juni hatte sich die sportliche Leitung des FC dazu entschlossen, die Trikotnummer 10 wieder zu vergeben. Bei seinem Wechsel 2012 zum FC Arsenal war Lukas Podolski von Werner Spinner noch versprochen worden, "seine" Nummer bis zu seinem Karriereende nicht mehr zu vergeben. Zwar informierte die Kölner Vereinsführung den Nationalspieler schriftlich während der Weltmeisterschaft in Brasilien über die Entscheidung, Patrick Helmes die Rückennummer 10 zu geben, doch zu einem Gespräch war es nicht gekommen. Vielmehr wurden die jeweiligen Standpunkte über die Medien mehr oder weniger emotional ausgetauscht und eine Konfrontation aufgebaut.

Nachdem Werner Spinner mehrmals Lukas Podolski zum Gespräch eingeladen hatte, folgte nun also der Friedensschluss. "Es hat mich gefreut, dass wir diesen Termin finden konnten", sagte der Präsident, nachdem der Nationalspieler am Morgen nach dem EM-Qualifikationsspiel und vor seinem Rückflug nach London in der FC-Geschäftsstelle vorbeikam. Vieles, so Werner Spinner, sei fehlinterpretiert worden. Man habe nach wie vor ein gutes Verhältnis. "Lukas ist ein internationaler Top-Spieler und großartiger Repräsentant unserer Stadt und unseres FC."

Für diese Komplimente bedankte sich der 30-jährige Stürmer mit dem Bekenntnis, dass "der FC für mich kein Club wie jeder andere ist. So oft wie möglich werde ich die Spiele besuchen und mit dem Club in Kontakt bleiben. Meine Liebe zum 1. FC Köln und zur Stadt wird sich nie ändern. Ich drücke dem FC die Daumen für den Klassenerhalt - das ist das Wichtigste".

Letzterem mochte im Verein niemand widersprechen, auch wenn man am Wochenende bei einer Niederlage gegen Borussia Dortmund erstmals in dieser Saison auf einen Abstiegsplatz abrutschen kann. Für Kevin Vogt spielt das keine Rolle. "Die Borussia ist natürlich ein besonderes Kaliber. Aber kein Bundesligaspiel ist einfach. Wir haben immer gesagt, dass Platz 15 unser Ziel ist. Da wird immer gegen den Abstieg gespielt. Wenn man dann einmal auf einem Abstiegsplatz steht, muss man das ausblenden", gab sich der Mittelfeldspieler kämpferisch.

Möglicherweise ausfallen für das seit Wochen ausverkaufte Heimspiel gegen Dortmund könnte Dominic Maroh. Der Abwehrchef suchte gestern wegen Kopf- und Gliederschmerzen einen Arzt auf. Sollte er unter einem grippalen Effekt leiden, müsste er wohl auf einen Einsatz verzichten. Ansonsten stehen Peter Stöger bis auf Patrick Helmes (Knorpelschaden) alle Spieler zur Verfügung. "Das ist super! Eine erfreuliche Situation", sagte der Trainer.

FC plant US-Tour

Am Donnerstag oder Freitag will man sich beim 1. FC Köln darauf einigen, erstmals das Winter-Trainingslager in Florida durchzuführen. Voraussichtlich vom 8., 9. oder 10. Januar bis zum 18. Januar wird sich die Mannschaft in Orlando auf die Bundesliga-Rückrunde vorbereiten. Das bestätigte am Donnerstag Geschäftsführer Alexander Wehrle.

Sein Kollege Jörg Schmadtke reiste in der Vorwoche nach Orlando, inspizierte Trainingsplätze und Hotels und meinte: "Die Verhältnisse sind ideal." Da der FC, ebenso wie Bayer Leverkusen, an einem Vierer-Turnier teilnimmt und Zuschüsse von der Deutschen Fußball Liga (DFL) erhält, fallen für den Aufenthalt keine Kosten an.

Nach der Saison könnte für die Kölner eine weitere Turnierteilnahme in Zusammenarbeit mit der DFL in den USA, China oder Japan folgen. Die Entscheidung darüber fällt voraussichtlich im nächsten März.

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