1. FC Köln Ujah im Mittelpunkt des Interesses

ORLANDO · In Köln war er kürzlich bei einer Umfrage unter FC-Fans zum Spieler der Hinrunde gekürt worden. Auch innerhalb der Liga hatte es Lob und gute Kritiken für Tony Ujah gegeben.

 Erste Einheiten: Die FC-Profis bereiten sich seit gestern in Florida auf die Bundesliga-Rückrunde vor.

Erste Einheiten: Die FC-Profis bereiten sich seit gestern in Florida auf die Bundesliga-Rückrunde vor.

Foto: Schmidt

Und selbst in den USA ist der Stürmer eine bekannte Fußball-Größe und ein Aushängeschild für den Bundesligisten 1. FC Köln. So musste der Nigerianer gestern zwischen den Trainingseinheiten ein aktuelles Interview für einen Radiosender geben. Sport Radio 930 in Jacksonville im Norden Floridas berichtet jeden Freitag in der "Armada FC Radio Show" eine Stunde lang über die Bundesliga und den europäischen Fußball.

"Ich glaube nicht, dass ich hier so bekannt bin", meinte Tony Ujah, bescheiden wie er ist, angesichts des bevorstehenden Live-Interviews. "Aber die Hinrunde in der Bundesliga war für mich und die Mannschaft ganz gut. Trotzdem ist es mein Ziel, in der Rückrunde noch besser zu werden. Ich weiß, dass ich es kann. Außerdem habe ich nicht immer das nötige Glück gehabt. Aber wenn es mit dem Toreschießen weiter funktioniert, werde ich der Mannschaft noch mehr helfen können."

Nach dem Gespräch mit Sport Radio 930 ging es für den Stürmer, der in der Hinrunde mit sechs Treffern positiv überrascht hatte, schnell ins Bett. "Ich habe in der ersten Nacht hier gut schlafen können. Der Trainer hatte uns gesagt, wir sollten während des Fluges möglichst nicht schlafen, um in der Nacht keine Probleme mit Schlaflosigkeit zu haben. Daran habe ich mich gehalten. Trotzdem benötige ich noch eine Stunde Schlaf vor dem Nachmittagstraining. Das bin ich gewohnt."

Nicht alle Spieler hatten sich jedoch so diszipliniert an den Wachzustand beim zehnstündigen Hinflug gehalten wie der Torjäger. "Der eine oder andere hatte dann in der Nacht doch etwas Probleme. Aber wir lassen es ja langsam angehen", meinte Trainer Peter Stöger, der selbst nicht vom Jetlag geplagt wurde, und dessen Erkältung auch langsam abklingt.

Nicht so recht zum Sonnen-Staat, wie Florida touristisch für sich wirbt, wollte gestern das Wetter passen. Zwar waren für den Nachmittag knapp 20 Grad und Sonnenschein angekündigt worden, doch bei den beiden Trainingseinheiten mussten sich die Spieler schon kräftig bewegen, um nicht auszukühlen. Mit elf Grad Celsius war es unter einem stark bewölkten Himmel kühler als daheim in Köln, wo 13 Grad gemessen wurden. "Zum Trainieren ist das trotzdem nicht schlecht. Da ist der Unterschied gegenüber Zuhause nicht so groß. Außerdem soll es ja auch noch wärmer werden in den nächsten Tagen. Lassen wir es ruhig angehen", meinte Sportdirektor Jörg Jakobs.

Ungewohnt war gestern auch der riesige Andrang von Menschen am ESPN Sports Center, auf dessen enormem Areal die Fußballplätze liegen, auf denen der FC trainiert. Niemand, den man fragte, wusste aber etwas von der Anwesenheit des Bundesligisten auf dem Platz am Rande der Anlage. Zu Tausenden strömten sie in die Arkadengänge, Hallen und Säle der Sportanlage, wo die Verkaufsausstellung für den am Wochenende anstehenden Halbmarathon-Lauf und den Disney World Marathon stattfand und die Startnummern abgeholt werden konnten.

Als einer der Ersten war Jörg Schmadtke am Morgen auf dem Trainingsplatz eingetroffen. Als er mit gesenktem Blick über eines der beiden Fußballfelder schlenderte, zog er seine Stirn leicht kraus: "Als wir uns vor einigen Monaten alles angesehen haben, waren sie in einem besseren Zustand." Zahlreiche braune Stellen wies das Grün auf, der Untergrund kam nach offenbar starker Beanspruchung durch. "Aber das ist immer noch besser als bei uns in Köln", fügte der FC-Sportchef hinzu. Denn am Geißbockheim war der erst im Vorjahr erneuerte Rasen zuletzt schon wieder in einem teils schlechten Zustand.

Sollte es also in den nächsten Tagen nicht zu stärkeren Regenfällen kommen, dürften die Plätze den Kölnern beste Bedingungen für die Grundlage der Rückrundenvorbereitung bieten. Und zur Not stehen noch zahlreiche weitere Fußball- und Rasenanlagen zur Auswahl, die sich derzeit ungenutzt im Winterschlaf befinden. Und in den wird die gesamte Anlage wieder fallen, wenn das Marathon-Wochenende vorüber ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort