1. FC Köln Tross reist mit schwerem Gepäck ins Trainingslager nach Belek

KÖLN/BELEK · Als der Kölner Reisetross Dienstagabend im Quartier in Belek eintraf, war alles hergerichtet. Das "gemachte Nest" betraf nicht nur die Zimmer in der Luxusherberge an der türkischen Riviera, sondern auch den Behandlungsraum für die Massagen sowie die Kabine am Trainingsplatz. Wenn es nicht schon vorgerückte Abendzeit gewesen wäre, hätte sofort trainiert werden können. Alles war schon vom Wochenende an eingerichtet worden.

Auf rund 800 Kilogramm summierte sich das gesamte Material, als es am Sonntag am Schalter der türkischen Fluggesellschaft Sunexpress auf dem Düsseldorfer Flughafen in den Flieger nach Antalya verfrachtet wurde. "Bereits am Samstag wurde am Geißbockheim alles in großen Aluminiumkisten verstaut und in zwei Transporter verladen. Die Gepäckstücke müssen einer EU-Norm entsprechen und dürfen nicht schwerer als 28 Kilogramm sein, damit das Flughafenpersonal es mit Muskelkraft bewegen kann", erzählte Maximilian Vollmar.

Der Mannschaftsbetreuer ist zusammen mit den für das Material zuständigen Zeugwarten Frank Almstedt und Kresimir Ban für die Logistik der Reise verantwortlich. Da sie es nicht zum ersten Mal machen, können sie auf entsprechende Packlisten und ihre Erfahrung zurückgreifen. "Die beiden machen das pedantisch genau. Dass etwas vergessen würde, kann es bei ihnen eigentlich nicht geben", lobt Vollmar.

Doch nicht in allen Bereichen können sie sich auf die Listen des Vorjahres, als man in der gleichen Hotelanlage wohnte, verlassen. Während es bei Trainings- und Spielkleidung sowie dem Gepäck der medizinischen Abteilung keine gravierenden Veränderungen gibt, richtet sich das Trainingsmaterial nach den Vorgaben des Trainer-Teams, und das ist seit dem Sommer ein anderes.

Diesmal füllen aus diesem Bereich 40 Fußbälle, 40 Stangen für Slalomläufe, 30 Gymnastikmatten, ein Dutzend Sprungseile, zehn Hürden, 72 Markierungshütchen, ein Beamer für die Videoanalyse, ein Flipchart und eine Taktiktafel diverse Alukisten. Neben der Spielkleidung für die drei Test-Begegnungen gegen Legia Warschau am morgigen Donnerstag, den SV Gröding am Samstag und Wiener Neustadt am Dienstag der nächsten Woche, wozu jeweils zwei Trikotsätze in weiß und dunkelblau gehören, nimmt vor allem die Trainingsbekleidung für die 30 Spieler und das rund zehnköpfige Funktionsteam einen Großteil des Gepäcks ein.

Dazu gehören beispielsweise 130 T-Shirts, jeweils 90 Sweatshirts und Unterhemden, ebenso viele kurze und 60 lange Trainingshosen, 150 Paar Trainingssocken, 44 Markierungs-Leibchen in vier verschiedenen Farben, 40 Laufschuhe und - natürlich - mehr als 100 Paar Fußballschuhe, individuell für jeden Spieler drei bis vier Paar. Trotz der Masse an Textilien suchen die Zeugwarte Almstedt und Ban jeden Tag zwei Mal die Hotelwäscherei auf. Nach der Vormittagseinheit geben die Spieler ihre verschmutzten und verschwitzten Utensilien bei ihnen ab und erhalten eine zweite Garnitur in sauberer Form. Nach der nachmittäglichen Einheit findet dasselbe Wechselspiel statt.

Nicht weniger als neun Alukisten benötigt die medizinische Abteilung. Den Überblick darüber hatte vom Vorauskommando Michael Schumacher. Der Physiotherapeut war dafür verantwortlich, dass vom Heftpflaster als Meterware, Kompressen und Trinkbechern in Hunderterpacks bis hin zu einem Blutdruckmessgerät und Elektrotherapiegeräten rund vier Dutzend Einzelposten im Reisegepäck waren. Die größten von ihnen sind zwei Therapieliegen. Eine dritte, elektrische wird vom Hotel zur Verfügung gestellt.

Ergänzend zur eigenen ärztlichen Versorgung, für die abwechselnd Dr. Peter Schäferhoff und Dr. Paul Klein vor Ort in Belek sind, besitzen die Kölner gute Kontakte zu medizinischen Einrichtungen vor Ort. "Wir hoffen zwar nicht, darauf zurückgreifen zu müssen, aber uns würden Röntgenapparate und eine Röhre für die Kernspintomographie in nächster Nähe zur Verfügung stehen", so Vollmar.

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