1. FC Köln Trainer Peter Stöger will Auswärtsstärke nicht überbewerten

KÖLN · Davon träumen so viele und die meisten vergeblich: Borussia Dortmund hatte mal eine Zeit lang den Dreh raus, und Real Madrid erfüllte sich den Wunsch im Champions League-Halbfinale 2014: Besser als der FC Bayern München zu sein, wird aber wohl die Ausnahme bleiben.

 Der FC im Freudentaumel: Pawel Olkowski, Anthony Ujah und Yannick Gerhardt.

Der FC im Freudentaumel: Pawel Olkowski, Anthony Ujah und Yannick Gerhardt.

Foto: dpa

Genau deshalb sollte der 1. FC Köln diesen Moment genießen und ihn einsortieren in der Rubrik der positiven Gesamtentwicklung des Clubs. Denn die Auswärtstabelle der Fußball-Bundesliga weist den FC nach dem 11. Spieltag als Spitzenreiter aus, und die Bayern sind nur Zweiter.

Peter Stöger muss herzhaft lachen, als er auf diese Momentaufnahme angesprochen wird. Erst sind es die vier Spiele ohne Gegentor, dann die vielen Heimspiele ohne eigenes Tor und schließlich die Schwierigkeit des FC, überhaupt Tore zu schießen. "Irgendetwas gab es immer, worüber geredet und geschrieben werden konnte. Jetzt fangen Sie mir nicht mit unserer Auswärtsstärke an", mag sich der Kölner Trainer nicht über die Maßen mit solch statistischen Details beschäftigen.

Freuen kann sich Peter Stöger trotzdem über die zehn Punkte, die sein Team in sechs Partien in der Fremde eingesammelt hat, und er ist auch stolz auf diese Ausbeute: "Klar, wir spielen viel lieber zu Hause mit diesem Publikum und dieser Atmosphäre. Aber es freut uns, dass die Mannschaft auswärts in ihren Leistungen nicht eklatant gegenüber den Heimspielen abfällt. Sie spielt wie schon in der 2. Liga stabil und gut geordnet."

Tut sich der FC auswärts sogar leichter als im Rheinenergiestadion? "Wenn man die Ergebnisse anschaut, dann stimmt das. Auswärts können wir aus unserer defensiven Stabilität und mit unseren schnellen Außenbahnen agieren. Das kommt uns als Aufsteiger etwas entgegen", beantwortete Geschäftsführer Jörg Schmadtke diese Frage im Fachmagazin "kicker".

Peter Stöger sieht dagegen kaum einen Unterschied zwischen auswärts und daheim: "Wir wollen jedes Spiel mit Dominanz gewinnen, aber wir können nicht in jedem dominant sein. Ich sehe keine Unterschiede zwischen einem Heimspiel gegen Dortmund und einem Spiel in Hoffenheim."

Viel wichtiger ist für den Österreicher ohnehin die Entwicklung seiner Mannschaft und die Tatsache, dass sie in dieser Saison häufig passende Antworten gefunden hat. Zuletzt war es das 4:3 in Hoffenheim als Reaktion auf die Diskussionen nach dem 0:1 gegen Freiburg: "Es ist wichtig für den Verein und die Trainer zu sehen, dass die Mannschaft Dinge, die ihr aufgezeigt werden, annimmt und versucht sie umzusetzen - wie zuletzt in Hoffenheim, den Abschluss auch aus der Distanz zu suchen", berichtet Stöger.

Drei der vier Treffer resultierten so mit dem laut Stöger "nötigen Glück" aus Fernschüssen von Pawel Olkowski und Matthias Lehmann. Und Glück braucht es nun mal, um besser zu sein als die Bayern - auch wenn es nur für den Moment ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort