Kölner Pflichtsieg Tony Ujah empfiehlt sich für die Liga

BRAUNSCHWEIG · Die Erkenntnisse auf Kölner Seite nach dem souveränen 4:0-Pokalerfolg beim Regionalligisten Freie Turnerschaft Braunschweig hielten sich in Grenzen. Weil der Gegner technisch, spielerisch und taktisch limitiert auftrat, ließ sich aus der kölschen Überlegenheit wenig ableiten.

 Fingerzeig: Der zweifache Torschütze Anthony Ujah empfahl sich für die Stamm-Elf.

Fingerzeig: Der zweifache Torschütze Anthony Ujah empfahl sich für die Stamm-Elf.

Foto: dpa

Für Peter Stöger war wichtig, "dass wir nicht überheblich oder arrogant aufgetreten sind". Man habe den Gegner ernst genommen und hätte bei konsequenterem Spiel und der entsprechenden Chancenverwertung noch wesentlich höher gewinnen müssen.

Wenn es einen Gewinner gab, dann war es Tony Ujah. Er hatte Pech mit einem Kopfball unter die Latte nach 82 Sekunden und einem Schuss eine Minute später, der von der Linie gekratzt wurde. Er ließ sich auch nicht durch vier ausgelassene Torchancen (21., 25., 27., 40. Minute) aus der Ruhe bringen. Vielmehr nutzte er die erste Möglichkeit 48 Sekunden nach Wiederbeginn zur Führung, die er sechs Minuten später auf 2:0 ausbaute.

"Tony war ein Aktivposten", lobte ihn sein Trainer. "Er hat einen guten Eindruck hinterlassen, wodurch seine Karten im Hinblick auf das HSV-Spiel am Samstag nicht schlechter geworden sind." Zudem attestierte er dem 23-Jährigen, dass er sich in seiner Persönlichkeitsstruktur weiterentwickelt habe. Für Ujah sei es ein wichtiger Schritt in seiner Karriere, sich der Aufgabe gestellt und den Kampf gegen die interne Konkurrenz angenommen zu haben.

Ein wichtiger Aspekt ist sicherlich auch, dass der Nigerianer am Samstag erstmals alle Interviews auf Deutsch statt in Englisch führte. "Ich bin glücklich und fühle mich richtig gut. Die Tore waren wichtig für mich und geben mir viel Selbstvertrauen. Ich möchte viele Tore in der Bundesliga schießen. Aber dann muss ich meine Chancen besser nutzen als hier im Pokal", zeigte Tony Ujah, der von den rund 3000 FC-Fans überschwänglich ("Tony es ene kölsche Jung") gefeiert wurde, auch Selbstkritik nach seinen Treffern 25 und 26 im 68. Pflichtspiel für den FC.

Dagegen war für Matthias Lehmann der Lupfer zum 3:0 (63.) im 66. Einsatz für die Kölner sein erstes Pflichtspieltor. "Ich bin froh, dass der Bann gebrochen ist", meinte der Mittelfeldspieler, der von einem guten Härtetest sprach.

Trainer Peter Stöger regte sich auf

Dass es Veränderungen geben wird, hatte Peter Stöger bereits vor der Pokalpartie angekündigt und unterstrich dies auch in Braunschweig: "Die heutige Besetzung von Innenverteidigung und der Doppelsechs haben keine Aussagekraft für das Spiel gegen den HSV." Was die zentrale Abwehr anbelangt, so regte sich der Trainer darüber auf, dass Mergim Mavraj nicht wie abgesprochen die Pässe in die Tiefe auf die Angreifer spielte. Besser machte das Partner Dominic Maroh, der auf diese Weise die Treffer von Lehmann und dem für Ujah eingewechselten Simon Zoller (87.) einleitete.

"Wenn wir noch öfter hinter die gegnerische Abwehr gespielt hätten, wären mehr Tore möglich gewesen. Das sollte auch ein Rezept für die Bundesliga sein", meinte Maroh. Der gab sich ebenfalls ungewiss, was einen Einsatz am Samstag betrifft. Der Trainer habe in der Vorsaison selbst nach Siegen Formation und Taktik gewechselt und "zu 90 Prozent damit richtig gelegen". Man dürfe also gespannt sein. Ebenso, wie es Peter Stöger auf die Auslosung am Samstag ist: "Schauen wir, was der Lostopf diesmal bringt."

Köln: Horn; Brecko, Maroh, Mavraj, Hector; Lehmann (69. Vogt), Matuschyk (69. Gerhardt); Olkowski, Osako, Halfar; Ujah (62. Zoller). - SR: Bandurski (Oberhausen).

Zuschauer: 9067.

Tore: 0:1 Ujah (46.), 0:2 Ujah (52.), 0:3 Lehmann (63.), 0:4 Zoller (87.).

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