1. FC Köln Stöger geht entspannt in den Aufstiegskampf

KÖLN · FC-Trainer Stöger will die Hausaufgaben erledigen, bevor er über die nächste Saison spricht

Geradezu beschaulich ging es am gestrigen Nachmittag auf dem Trainingsgelände des 1. FC Köln zu. Gleich an drei Tischen, die vor dem niedrigen Zaun in Richtung der Umkleidekabine standen, spielten ein paar Rentner Skat um niedrige Cent-Beträge. Ein paar Meter daneben schauten zahlreiche Mütter und Väter mit ihren Kindern jenen Spielern beim Torschusstraining zu, die beim samstäglichen 2:0 gegen Bielefeld nicht oder nur kurz zum Einsatz gekommen waren.

Applaus gab es dabei vor allem für Tony Ujah, der ein ums andere Mal aus fast jeder Lage mit Kopf und Füßen an Thomas Kessler vorbei ins Ziel traf. Die Stammkräfte radelten derweil zur Entspannung durch den seinem Namen immer intensiver die Ehre machenden Grüngürtel, und Werner Spinner schaute so gut gelaunt vorbei, wie es einem Vereinspräsidenten entspricht, der von der Tabellenspitze grüßt.

"Im konditionellen Bereich müssen wir jetzt nicht mehr zulegen. Deshalb ändern wir den Rhythmus nicht, mit dem wir zuletzt gut gefahren sind, auch wenn schon am Freitag das nächste Spiel ansteht", begründete Peter Stöger die gedrosselte Trainingsintensität. An seiner Seite beobachtete Inka Grings das Treiben der kleinen Übungsgruppe. Die Torjägerin der FC-Frauen und ehemalige Nationalstürmerin hospitiert in dieser Woche bei Peter Stöger und seinen Kollegen, nachdem sie die A-Trainerlizenz erworben hat.

So entspannt es auf und neben dem Trainingsplatz zuging, so unaufgeregt warf Jörg Schmadtke ab und an einen Blick aus seinem Büro nach unten auf den Rasen. Am Sonntag hatte er sich das Wiener Derby zwischen dem gestürzten Meister Austria und dem Tabellenzweiten Rapid angeschaut (0:1). Sein Interesse soll Austrias Linksverteidiger Markus Suttner gegolten haben. Der 26-Jährige steht zwar noch unter Vertrag, soll aber für weniger als 1,5 Millionen Euro zu haben sein.

Dagegen ist Torjäger Philipp Hosiner für die Kölner nicht bezahlbar. Der Austria-Torjäger, der in der vergangenen Meistersaison 32 Treffer in 36 Spielen erzielt hatte, ließ verlauten, dass er nur zu gerne in der deutschen Bundesliga und am liebsten bei seinem Ex-Trainer Stöger spielen würde. Doch die Ablöseforderung soll bei mehr als fünf Millionen Euro liegen - zu viel für den FC.

Peter Stöger ließ sich nicht durch die Spekulationen über seine österreichischen Landsleute aus der Reserve locken. "Bevor wir nicht aufgestiegen sind, rede ich nicht über die nächste Spielzeit. Wenn es geschafft ist, kann alles thematisiert werden. Erst haben wir unsere Hausaufgaben zu erledigen, und da heißt es, dass wir noch sechs Punkte für den Aufstieg benötigen", sagte Stöger.

Ein anderer Landsmann machte derweil recht gute Miene, obwohl er dem Wohlfühltraining der Kollegen nur zuschaute. "Die Einblutung durch den Muskelfaserriss im Oberschenkel war kleiner als gedacht. Deshalb kann ich am Dienstag mit leichtem Lauftraining beginnen", erzählte Kevin Wimmer. Am Ostermontag im Heimspiel gegen Bochum will er wieder dabei zu sein. "Vielleicht steigen wir dann ja schon auf. Das würde passen", meinte der Innenverteidiger.

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