1. FC Köln Stöger: "So offensiv wie möglich spielen"

KITZBÜHEL · Dreieinhalb Wochen sind es noch bis zum Bundesligastart beim VfB Stuttgart. Für die Fans des 1. FC Köln noch lange 25 Tage, bis die Saison endlich startet. Für Trainer Peter Stöger und sein Team ist dagegen jede der anstehenden Trainingseinheiten willkommen.

 Anstrengend: Die FC-Spieler müssen im Trainingslager in Kitzbühel in sengender Sonne ran.

Anstrengend: Die FC-Spieler müssen im Trainingslager in Kitzbühel in sengender Sonne ran.

Foto: Schmidt

Denn wenn es ernst wird, soll seine Mannschaft nicht nur fit - wonach es jetzt im Trainingslager in Kitzbühel bereits aussieht -, sondern auch spielerisch auf der Höhe sein.

Dass es in taktischer Hinsicht Veränderungen gegenüber der Vorsaison geben soll, ist angesichts der Spielerverpflichtungen selbstverständlich. Vier der sechs Zugänge sind Offensivkräfte, das schürt entsprechende Erwartungen.

Vor allem einer aus dem Quartett kann den Unterschied ausmachen: Milos Jojic. "Er ist ein kreativer Spieler, der vielfach einsetzbar ist: Als zweiter Sechser, als Achter, als Zehner und auf den Außenpositionen. Daraus ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten, etwas anders zu spielen als in der letzten Saison", hofft Stöger auf neue Qualitäten im Kölner Spiel.

Sein Plan geht dahin, die Mannschaft so aufzustellen, "dass wir Punkte machen können und dabei gleichzeitig so offensiv wie möglich spielen". Wie das aussehen könnte, zeichnet sich dieser Tage in verschiedenen Spielformen im Stadion Langenau in Kitzbühel ab.

Denn da war die A-Formation mit Milos Jojic an der Seite von Matthias Lehmann als zweitem Sechser deutlich forscher nach vorne ausgerichtet als in der Vorsaison. Mit Marcel Risse über rechts und Leonardo Bittencourt über links sowie Yuya Osako als hängender Spitze hinter Anthony Modeste oder Philipp Hosiner ergab sich fast ein 4-1-4-1-System.

Denkbar sei jedoch auch eine 4-3-3-Formation, wie er sie in der Meisterschaftssaison mit Austria Wien bevorzugt hatte, meinte Stöger. So habe man sogar in der Zweiten Liga bereits erfolgreich gespielt. In der Vorsaison hatte sich am Ende bei gegnerischem Ballbesitz ein 4-4-2 durchgesetzt, das sich bei eigenen Angriffen mit den hoch stehenden Außenverteidigern bereits sehr offensiv veränderte.

Schon von Beginn an vor zwei Jahren war es das Anliegen des Wieners, dass seine Spieler eine möglichst breite Palette von Spielformen verinnerlichen und nach Bedarf abrufen können. Allerdings ticke er nicht so wie manche Kollegen, die sich damit rühmen, praktisch auf Knopfdruck während des Spiels fünf, sechs Mal die Spielweisen zu wechseln.

"Wir haben für jede Partie einen Plan A und einen Plan B. Sollte beispielsweise die offensivere Ausrichtung nicht greifen, schalten wir auf das aus der Vorsaison bewährte, funktionierende System um", erklärte Peter Stöger.

Vor solch einer kurzfristigen Planänderung scheut er sich auch nicht im Übungsbetrieb. Wie gestern zum Beispiel. Allerdings nicht, weil die FC-Profis bei der Vormittagseinheit nicht mitgezogen hätten, sondern weil sie nach der fünften anstrengenden Einheit "platt" gewesen seien. So ging es am Nachmittag bei immer noch glühender Hitze ruhiger als vorgesehen zu.

Heute Abend soll das anders aussehen, wenn es im Testspiel gegen den spanischen Erstligisten Espanyol Barcelona geht. Da werde die Startelf nicht wie bislang meist nur eine Halbzeit lang, sondern deutlich länger spielen. Dann erwartet der Trainer auch mehr Konzentration als im Training.

Da sei noch so einiges zu verbessern, so manches nicht ideal, waren sich Stöger, Manfred Schmid und die gleichfalls konzentriert zuschauenden Jörg Schmadtke und Jörg Jakobs einig. "Wir haben noch viel Luft nach oben", stellte der Trainer klar. Aber noch bleiben ihm und seinen Spielern ja 25 Tage, um auf den Punkt genau eingespielt zu sein.

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