1. FC Köln Sportchef rudert nach Kritik zurück

PADERBORN · Die Verantwortlichen des 1. FC Köln sind mit dem Punkt in Paderborn zufrieden, nicht aber mit dem Offensivspiel der Mannschaft.

 Das 0:0 war nicht das Gelbe vom Ei: Dominic Maroh.

Das 0:0 war nicht das Gelbe vom Ei: Dominic Maroh.

Foto: dpa

Die, die im Vorfeld der Partie zwischen dem SC Paderborn und dem 1. FC Köln angesichts der Tabellenkonstellation (Zweiter gegen Vierter) von einem Spitzenspiel gesprochen hatten, wurden frühzeitig eines Besseren belehrt. Die gemeinsamen Aufsteiger waren in erster Linie auf Torsicherung aus, scheuten risikoreiches Spiel, lieferten sich zumeist Zweikämpfe in der neutralen Zone und vermittelten spätestens Mitte der zweiten Halbzeit den Eindruck, mit dem torlosen Remis zufrieden zu sein. "Das 0:0 ist ein gerechtes Ergebnis. Damit können beide leben", meinte Paderborns Trainer André Breitenreiter, und erhielt von Kollege Peter Stöger für diese Einschätzung ein zustimmendes Nicken.

"Wenn man kein Tor macht, darf man auch keins zulassen, um das Minimalziel zu erreichen. Selbst wenn ich mich unbeliebt mache, sage ich: Wir haben damit einen Punkt von einem Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg mitgenommen. Die Paderborner haben den Aufstieg schließlich nicht in der Tombola gewonnen und sind zu Recht noch unbesiegt", ordnete Peter Stöger so den fünften Zähler auf der Habenseite ein. Gleichzeitig gestand er aber auch, dass es nicht "unser bestes Spiel war".

Die Schuld daran gab Jörg Schmadtke in seiner ersten Reaktion gegenüber Sky-Sport der eigenen Mannschaft. "Wenn wir ein bisschen mehr fußballerisches Niveau reinbringen, wenn wir noch mehr Spieler mit Normalform haben, dann muss man das Spiel gewinnen." Gestern relativierte der Sportchef seine Vorwürfe: "Das sollte keine überbordende Kritik sein. Vor allem nicht an unseren Angreifern. Denn die gesamte Mannschaft ist sowohl für die Offensive als auch für die Defensive zuständig. Und nach vorne haben sie es diesmal nicht so gut gemacht, wie sie nach hinten wieder sicher gestanden sind."

[kein Linktext vorhanden]Mit seiner Kritik hielt auch Dominic Maroh nicht hinter dem Berg zurück. "Wir müssen vorne besser und etwas mutiger spielen", meinte der Abwehrchef und forderte: "Tony und Miso müssen die Tore machen." Tony Ujah hatte nach 14 Sekunden die Führung auf dem Kopf, nickte den Ball nach Flanke des erstmals von Beginn an stürmenden Simon Zoller aber knapp vorbei. In der 27. Minute besaß Miso Brecko nicht das erforderliche Feingefühl, als er ein Zuspiel von Marcel Risse per Heber auf das Tornetz lupfte.

SC Paderborn - 1. FC Köln 0:0
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Die beiden besten Möglichkeiten der Gastgeber vereitelte einmal mehr Timo Horn. Erst wehrte er einen Schuss des agilen Moritz Stoppelkamp ab (12.), dann faustete er im Hechtflug den von Elias Kachunga geköpften Ball (55.) vor dem sicher scheinenden Toreinschlag davon.

Auch in seinem sechsten Pflichtspiel der Saison (3x Bundesliga, 2x U21-EM-Qualifikation, 1x DFB-Pokal) konnte der Schlussmann nicht überwunden werden. Damit verhalf er dem FC dazu, erstmals in 44 Bundesligaspielzeiten nach 270 Spielminuten noch ohne Gegentreffer zu sein. Als ihm berichtet wurde, dass der 1. FC Kaiserslautern nach seinem Aufstieg 1997 ebenso startete und dann Meister geworden war, meinte Timo Horn in seiner nüchternen Art: "Ich mache mir keine Gedanken über Statistiken und Rekorde. Wir hatten uns hier zwar mehr ausgerechnet, bleiben aber auf dem Teppich und wollen so schnell wie möglich 40 Punkte für den Klassenerhalt."

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