Der Verteidiger des 1. FC Köln erleidet Fußbruch Saisonende für Pawel Olkowski

KÖLN · Im Volksmund heißt es bekanntlich, dass ein Unglück selten alleine kommt. Pawel Olkowski hat es erfahren: Am Sonntag war er im Spiel des 1. FC Köln gegen 1899 Hoffenheim wegen einer sogenannten Notbremse vom Platz gestellt worden, Dienstag diagnostizierte man bei ihm einen Kahnbeinbruch im rechten Fuß.

 Angeschlagen und von Klaus Maierstein (l.) und Dr. Paul Klein gestützt, verließ Pawel Olkowski schon gegen Frankfurt den Platz.

Angeschlagen und von Klaus Maierstein (l.) und Dr. Paul Klein gestützt, verließ Pawel Olkowski schon gegen Frankfurt den Platz.

Foto: dpa

Damit fällt der Rechtsverteidiger für den Rest der Saison aus. "Er hatte in der Nacht Schmerzen, ist dann zu unserem Doc gegangen, und der hat die Fraktur festgestellt", erzählte FC-Trainer Peter Stöger. Der Fuß, den er sich womöglich beim mit einem Elfmeter und der Roten Karte bestraften Foul an Anthony Modeste verletzte, wurde zur Ruhigstellung eingegipst. Frühestens in drei bis vier Wochen sei eine Teilbelastung möglich. Da in gut fünf Wochen der letzte Spieltag ansteht, kommt Pawel Olkowski bis zur Sommerpause nicht mehr zum Einsatz.

Naheliegend wäre, dass Miso Brecko ihn ersetzt. Der Kapitän hatte nach den ersten sechs Saisonspielen seinen Stammplatz an den polnischen Nationalspieler verloren. Der Trainer legte sich gestern aber noch nicht darauf fest, wie er personell plant. "Es gibt auch andere Möglichkeiten", meinte er.

Das wäre in erster Linie die Besetzung mit Marcel Risse. Der Außenstürmer hat wiederholt als Rechtsverteidiger ausgeholfen. Das würde am Samstag beim Gastspiel in Berlin die Chancen von Kazuki Nagasawa erhöhen, erneut in der Startelf zu stehen. Denn er könnte die Angriffsposition von Marcel Risse besetzen.

Sein erstmaliger Einsatz von Beginn an - zuvor war er drei Mal für insgesamt 32 Minuten eingewechselt worden - kam in erster Linie dadurch zustande, dass Slawomir Peszko wegen seiner Gelbsperre ausfiel. "Kazuki einzusetzen macht, nur Sinn, wenn er fit ist. Er muss körperliche Präsenz besitzen, um seine Technik ausspielen zu können. Sonst kann er sich in der Bundesliga nicht behaupten", begründete Peter Stöger, warum der quirlig spielende Japaner so lange auf sein Startelf-Debüt warten musste.

Nach einem Innenbandriss im letzten Sommer sowie einer Virusinfektion im November fehlte dem 23-Jährigen lange Zeit die notwendige Fitness. "Ich bin auch jetzt noch nicht bei hundert Prozent. Deshalb bin ich unserem Trainer umso dankbarer, dass er mich eingesetzt hat", freute sich der Mittelfeldspieler.

Während der also noch im Ungewissen bleibt, ob er erneut erste Wahl sein wird, kann sein japanischer Landsmann Yuya Osako davon ausgehen. Dessen Spiel wirkte ungemein belebend auf die FC-Offensive. Zudem konnte der Nationalstürmer einmal nur elfmeterreif gestoppt werden und bereitete auch den zehnten Saisontreffer von Tony Ujah vor. Als Yuya Osako kurz vor Schluss aus taktischen Gründen ausgewechselt wurde, deutete Peter Stöger ihm gegenüber leicht eine Verbeugung nach japanischer Sitte als Ausdruck seiner Anerkennung an.

Ein neuerliches Offensivspektakel, wie es Kölner und Hoffenheimer dem begeisterten Publikum geboten hatten, ist im Olympiastadion kaum zu erwarten. Denn die Hertha hat seit dem Trainerwechsel von Jos Luhukay zu Pal Dardai zuvor unbekannte Abwehrqualitäten entwickelt. Nahmen die Berliner in den 19 Saisonspielen unter der Regie des Holländers 38 Gegentore hin, so waren es in den bislang neun des Ungarn nur sieben; in vier der letzten sechs Begegnungen blieben sie sogar ohne Gegentreffer.

Deshalb rechnet Peter Stöger mit einem zunächst ähnlich verhaltenen Spiel wie dem in Freiburg. Andererseits kam der FC selbst da bei seinen vergeblichen Ausgleichsversuchen nach dem 0:1 zu 19 Torschüssen. Das war sogar noch einer mehr als am letzten Sonntag. "Unser Spiel ist nicht eine Sache von offensiver oder defensiver Ausrichtung, sondern es hängt davon ab, was der Gegner zulässt oder eben nicht", sagte Peter Stöger. Verzichten muss der Trainer für das Spiel beim punktgleichen Tabellennachbarn wohl auf die Nominierung von Daniel Halfar. Der leide seit gestern unter einem starken Infekt und werde wohl kaum rechtzeitig fit.

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