Ex-Leverkusener in seinem ersten Derby als FC-Profi Risse feiert Premiere im richtigen Trikot

KÖLN · Marcel Risse hat keine Probleme mit diesem Geständnis - jedenfalls aktuell nicht. Es gab aber auch Zeiten, in denen er mit seiner Liebe zum 1. FC Köln so gar nicht auf Gegenliebe stoßen konnte. Das war in den Jahren zwischen 1996 und 2006, als der heute 25-Jährige noch auf der anderen Rheinseite beim Rivalen Bayer 04 Leverkusen kickte und seine ersten Schritte im Profifußball ging: "Ich war schon damals FC-Fan und bin damit immer ordentlich angeeckt", erinnert sich der geborene Kölner an schwierige Momente.

Wenn die Geißböcke am Samstag im heimischen Rheinenergie-Stadion (15.30 Uhr/Sky) auf die Werkself treffen, steht für Risse gleich in zweifacher Hinsicht ein nicht alltägliches Wiedersehen an. Zum einen ist er neben dem langzeitverletzten Patrick Helmes der einzige Kölner mit Leverkusener Vergangenheit, zum anderen wird es für ihn das erste rheinische Derby im FC-Trikot überhaupt sein. Beim bitteren 1:5 im Hinspiel saß er nämlich verletzt auf der Tribüne. "Ich habe es jahrelang nur von der anderen Seite mitbekommen und weiß, wie ich damit umzugehen habe. Aber dieses Spiel ist ein besonderes für mich, weil es das erste als Kölner ist. Ich freue mich riesig drauf", sagt Risse.

Der Flügelflitzer zeigt sich zuversichtlich, dass es mit der Premiere klappt. Nachdem er das 0:0 in Berlin nur von zu Hause aus mitverfolgen konnte, befindet er sich seit Montag wieder voll im Mannschaftstraining. "Nach meinen muskulären Problemen kam das Hertha-Spiel ein, zwei Tage zu früh. Ein Einsatz wäre zu gefährlich gewesen", erklärt er.

Wenn in den beiden Trainingseinheiten heute und morgen alles gut geht, möchte Risse mithelfen, das Hinspiel vergessen zu machen und seinen FC noch ein Stück weiter in Richtung Klassenerhalt zu schieben. "Das Hinspiel hätte komplett in die andere Richtung laufen können, das 1:5 ist viel zu hoch ausgefallen", erinnert er sich an die umstrittenen Umstände der bislang höchsten Saisonniederlage der Kölner. Der Aufsteiger war durch ein Elfmetertor von Matthias Lehmann früh in Führung gegangen. Ein klarer zweiter Strafstoß und ein damit verbundener Platzverweis für Bayer-Torhüter Bernd Leno blieb dem FC beim Stand von 1:0 verwehrt. Leverkusen hätte in Unterzahl ein mögliches 0:2 aufholen müssen, ging stattdessen aber 2:1 in Führung. Beim Bemühen, diesen Rückstand auszugleichen, ließ sich das Team von Trainer Peter Stöger am Ende dreimal auskontern.

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