1. FC Köln Pokaleinsatz als Belohnung für Ujah

KÖLN · Der 1. FC Köln tritt beim Regionalligisten FT Braunschweig an. Zoller nach Genesung in einer Jokerrolle.

 Torgefährlich wie hier gegen Granada will Tony Ujah sein.

Torgefährlich wie hier gegen Granada will Tony Ujah sein.

Foto: dpa

Zurückversetzt in die Vorsaison werden sich die Kölner Spieler morgen um 15.30 Uhr vorkommen. Denn wie in fast allen Spielen in der 2. Fußball-Bundesliga befinden sie sich in der Pokalpartie bei der FT Braunschweig dann in der Rolle der Spielmacher. Dagegen werden sich die unterklassigen Gegner in erster Linie als Spielverderber betätigen wollen. Sie haben nichts zu verlieren, können den Gästen aber in die Parade fahren.

Die Favoritenrolle

"Das ist uns bewusst, und natürlich nehmen wir die Favoritenrolle an. Das gehört sich für uns im Duell zwischen einem Bundesligisten und einem Regionalligaaufsteiger. Aber ich werde dafür sorgen, dass unsere Spieler die Aufgabe nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern mit Volldampf beginnen", kündigte FC-Trainer Peter Stöger an.

Man sei in der Vergangenheit nie leichtfertig in ein Spiel gegangen, und das werde auch am Samstag nicht geschehen. Vor allem auch deshalb nicht, weil der DFB-Pokal für den 1. FC Köln von Bedeutung sei. Aus sportlicher Sicht sei der Wettbewerb eine Plattform, auf der man sich zeigen und mit jeder erreichten Runde mehr für Furore sorgen und sich ins Blickfeld spielen könne. Aus wirtschaftlicher Sicht seien Zusatzeinnahmen zu realisieren, die nicht im Etat eingeplant seien.

In dieser Auftaktrunde erhalten die Kölner rund 110.000 Euro aus dem Fernsehvertrag plus der Beteiligung an den Zuschauereinnahmen. Mit dem Erreichen des Achtelfinales, der übernächsten Runde, wären es in der Summe bereits fast eine Million Euro. Einen Wunsch hat Peter Stöger in diesem Zusammenhang: "Es wäre schön, wenn wir irgendwann einmal ein interessantes Pokalspiel im eigenen Stadion hätten."

Seine bislang vier DFB-Pokalauftritte absolvierte der Wiener allesamt auswärts. Die letzte Heimpartie des FC datiert vom 22. Dezember 2012, als die Mannschaft mit 1:2 im Achtelfinale am MSV Duisburg scheiterte. Danach folgten neun Auftritte in der Ferne.

Simon Zoller ist zurück

Entscheidend mithelfen, wieder die zweite Runde zu erreichen, können natürlich die Stürmer. Bei denen meldete sich Simon Zoller gestern nach ausgeheiltem Bluterguss in der Wade ins Mannschaftstraining zurück und konnte schmerzfrei alle Übungen absolvieren. Um ihn jedoch noch etwas zu schonen, ist der Angreifer als Joker vorgesehen, auch wenn viele Fans von dem Ex-Lauterer angesichts der Ablösesumme von drei Millionen Euro einiges erwarten und Tore sehen wollen.

Statt seiner dürften aller Voraussicht nach Tony Ujah in der Sturmspitze und Yuya Osako zentral dahinter beginnen. Das Duo hinterließ während der Saisonvorbereitung beim Trainerteam einen starken Eindruck und wusste sich auch in den Testspielen in Szene zu setzen. Dabei überzeugte der von 1860 München verpflichtete und erst seit einem halben Jahr in Deutschland lebende Japaner ebenso durch sein intelligentes Spiel wie seine Torgefahr.

Tony Ujah setzt sich durch

Tony Ujah gelang es, sich durch Leistungen gegen die starke Konkurrenz in den eigenen Reihen durchzusetzen. Natürlich profitierte er nebenbei auch vom Ausfall von Patrick Helmes (Knorpelschaden) und jüngst dem Fehlen von Simon Zoller. "Aber er hat auch von Beginn an den Kampf um die Plätze angenommen und bei uns allen einen positiven Eindruck hinterlassen", zeigte sich Peter Stöger zufrieden mit dem Mittelstürmer. Der hat zudem im Pokal noch etwas gutzumachen. Denn während er mit 24 Treffern in 62 Zweitligaeinsätzen eine recht gute Bilanz vorweist, traf der Nigerianer in acht Pokalspielen noch nie.

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