1. FC Köln Per Charterflug zum Pokalduell

KÖLN · Eine seltene Konstellation bescherte die Auslosung des Achtelfinales im DFB-Pokal, das am Dienstag und Mittwoch ausgespielt wird: Während sieben Bundesligisten auf unterklassige Clubs treffen, kommt es am Dienstag (20.30 Uhr) zwischen dem SC Freiburg und dem 1. FC Köln zum einzigen Duell zweier Erstligisten.

 Umstritten war die Rote Karte, die Schiedsrichter Peter Sippel Kölns Slawomir Peszko (links) zeigte. Der fehlt deshalb heute. FOTO: DPA

Umstritten war die Rote Karte, die Schiedsrichter Peter Sippel Kölns Slawomir Peszko (links) zeigte. Der fehlt deshalb heute. FOTO: DPA

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Dennoch wird das Spiel nicht im frei empfangbaren Fernsehen von der ARD übertragen, sondern die Spiele zwischen Drittligist Dresden und Dortmund sowie Regionalligist Offenbach und Mönchengladbach. Beim Bezahlsender Sky sind alle Spiele live zu sehen.

Neben der populären Plattform für ihre Begegnung hätten sowohl Freiburger wie Kölner gerne noch die Zusatzeinnahme durch die ARD-Übertragung mitgenommen, die im sechsstelligen Bereich liegt.

Durch die normalen Fernseh- und Werbegelder sind den Kölnern durch das heutige Spiel aber immerhin 527 000 Euro sicher. Hinzu kommt der 50-prozentige Nettoanteil an den Zuschauereinnahmen. Vor Abzug der Siegprämien für die Spieler hat der Club in dieser Spielzeit im Pokalwettbewerb über eine Million Euro eingenommen. In der vergangenen Spielzeit sollen es rund 1,4 Millionen Euro gewesen sein. Würde heute das Viertelfinale erreicht, gäbe es allein dafür 1,041 Millionen Euro an Vermarktungsgeldern vom Deutschen Fußball-Bund.

Für Peter Stöger ist der finanzielle Aspekt dennoch kein Argument für eine höhere Wertigkeit des Pokalspiels gegenüber der nächsten Bundesligapartie am Sonntag daheim gegen Frankfurt. "Beide Spiele sind wichtig. Aber jetzt konzentrieren wir uns erst auf das Pokalspiel. Das nehmen wir zu einhundert Prozent ernst und bereiten uns entsprechend vor", erklärte der Trainer gestern vor dem Abschlusstraining.

Danach ging es mit einem kleinen Charterflugzeug vom Köln-Bonner Flughafen zum überschaubar kleinen Flugplatz im französischen Colmar-Houssen. Dort wurde der Tross mit dem Mannschaftsbus abgeholt und ins knapp 50 Kilometer entfernte Quartier am Stadtrand von Freiburg gebracht. Neben den verletzten und kranken Patrick Helmes und Yannick Gerhardt fehlten die nicht berücksichtigten Adam Matuschyk und Thomas Bröker sowie der im Pokal gesperrte Slawomir Peszko.

Es sei schade, so sein Trainer, dass der schnelle Außenstürmer nicht dabei sei. In München hatte er wieder seine derzeit gute Form in einigen Aktionen unterstrichen. Als Vertreter kommen vor allem Marcel Risse und Daniel Halfar in Frage. Zudem könnte Pawel Olkowski die rechte Außenstürmerposition einnehmen, sofern Miso Brecko ihn wieder in der Abwehr vertreten würde.

Begleitet und unterstützt wird die Kölner Mannschaft von rund 1800 Fans. Weitgehend fehlen werden wie in München die Mitglieder der Ultra-Gruppierungen. Sie wollen damit gegen die Aussperrung der Gruppe Boyz, die am Wochenende in Dortmund zum Teil in Gewahrsam genommen worden war, protestieren. "Ich finde es schade, dass es Leute gibt, die nicht hundertprozentig zum Verein stehen. Aber wir müssen es akzeptieren", sagte Trainer Stöger bedauernd.

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