1. FC Köln Patrick Helmes wird immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen

KITZBÜHEL · Auf die Torgefahr und Erfahrung von Patrick Helmes muss Fußball-Bundesligist 1. FC Köln in den nächsten Wochen, möglicherweise sogar in den nächsten Monaten verzichten. Das ist seit der Diagnose eines Knorpelschadens im linken Hüftgelenk klar.

Verletzungen und lange Pausen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Karriere von Patrick Helmes.

Verletzungen und lange Pausen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Karriere von Patrick Helmes.

Foto: DPA

Die Diagnose beendet zum einen die Ungewissheit über den Grund von Helmes' Schmerzen, zum anderen spricht sie den 30-Jährigen vom Vorwurf der Trainingsfaulheit frei, der ihm von einigen Medien zumindest unterschwellig gemacht worden war.

Letzteres veranlasste seinen Trainer, auf die Vorhaltungen ungewohnt scharf zu reagieren. "Jetzt ist zumindest einmal diese Diskussion vorbei, dass man annehmen könnte, er sei ein fauler Sack und nähme sich aus dem Trainingslager raus. Das ist nicht der Fall", erklärte Peter Stöger nach dem 2:0-Testspielsieg gegen den FC Trabzonspor heftig.

Der Wiener fügte gemäßigter hinzu, dass es vor allem für den Spieler schade sei, so lange auszufallen. Schließlich leide er am meisten unter der Verletzung und ihren Folgen. Der Stürmer sei aber bei der medizinischen und physiotherapeutischen Abteilung des Vereins in besten Händen. Das Umfeld und Helmes selbst müssten nun Geduld aufbringen, bis er wieder so fit sei, dass er spielen könne.

Ob das in wenigen Wochen oder erst in einigen Monaten der Fall sei, könne bei einer Verschleißerscheinung wie dieser kein Mediziner voraussagen. Aus der Sicht von Mannschaftsarzt Peter Schäferhoff und seinen Kollegen sei es besser, den Knorpelschaden ohne eine Operation zu behandeln.

Für Helmes setzt sich damit eine Verletztenmisere fort. Mit 22 Jahren erlitt er einen Beinbruch, mit 25 seinen ersten Bänderriss. Seither folgten zwei Kreuzbandrisse (2009 und 2012) sowie ständige muskuläre Probleme. Der jetzt festgestellte Knorpelschaden könnte eine Folge von daraus resultierenden Fehlbelastungen und Fehlstellungen sein.

Aufgrund der wiederholten Ausfälle und teils langen Pausen kam Helmes bislang nur auf 177 Erst- und Zweitligaeinsätze für den 1. FC Köln, Bayer Leverkusen und den VfL Wolfsburg. Dabei gelangen ihm allerdings 88 Treffer. Er selbst gab sich Mitte der Woche kämpferisch: "Ich werde schon wieder fit. Es ist nur schade, dass ich seit Jahren keine normale Saisonvorbereitung absolvieren kann. Aber ich werde zurückkommen", sagte der Angreifer, der vor elf Monaten aus Wolfsburg nach Köln zurückgekehrt war.

Offenbar noch mehr als Helmes selbst störte Stöger, wie der Ausfall seines Schützlings durch bestimmte Medien über die Maßen dramatisiert wurde. "Es tut mir Leid für Patrick. Aber das Thema wird mir medial zu hoch gehängt. Wir haben neben ihm 20 gesunde Spieler, die hervorragende Arbeit leisten, und über die kaum berichtet wird. Das ist sehr schade", sagte der Trainer.

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