1. FC Köln will Heimserie ausbauen Noch nicht in Urlaubsstimmung

KÖLN · Es dürfte nicht verwundern, dass es zwischen dem SC Freiburg und dem FC Bayern München nicht allzu viele Gemeinsamkeiten gibt. Aus Sicht des 1. FC Köln aber gibt es eine Parallele.

Zieht man alle bisherigen Spiele des Aufsteigers in dieser Saison der Fußball-Bundesliga zu Rate, gibt es nur zwei Clubs, gegen die der FC in Hin- und Rückspiel ohne Punktgewinn blieb: der Meister aus München und die gegen den Abstieg kämpfenden Freiburger.

Nun ist es möglich, dass aus dem Duo am kommenden Samstag (15.30 Uhr, Rheinenergiestadion) noch ein Trio wird. Zum letzten Heimspiel dieser so erfolgreichen Spielzeit empfangen die Geißböcke nämlich den VfL Wolfsburg, gegen den es im Hinspiel ein doch recht unglückliches 1:2 gab.

Auf der Suche nach Motivation ist bei den Kölnern und ihrem Trainer Peter Stöger nach dem eingetüteten Saisonziel Klassenerhalt reichlich Fantasie gefragt. "Die 40 Punkte vollmachen und in der Rückrunde im eigenen Stadion unbesiegt bleiben", sagte Stöger und versicherte: "Wir sind noch nicht in Urlaubsstimmung."

Es gehört zu den erstaunlichen Entwicklungen des Kölner Jahrgangs 2014/15, dass aus einer vermeintlichen Heimschwäche inzwischen die uneinnehmbare Festung "Rheinenergiestadion" geworden ist. Seit neun Spielen hat der FC daheim nicht mehr verloren und dabei drei Siege eingefahren. Mit 20 Punkten liest sich die Heimbilanz inzwischen besser als die auf fremden Plätzen (19 Zähler). Damit hätte nach der Hinrunde wohl niemand gerechnet.

Um die Heimserie auszubauen und zu vollenden, nehmen die Kölner sogar das Undenkbare in Kauf: Schützenhilfe für den ungeliebten Rivalen vom Niederrhein. Gewinnt der FC gegen die "Wölfe", kann Borussia Mönchengladbach Vizemeister werden - ein eigener Sieg gegen Augsburg vorausgesetzt. "Darüber habe ich mir jetzt noch keine Gedanken gemacht, aber wenn es so kommt, dann ist es so", kommentiert Stöger die Konstellation gewohnt gelassen.

Deutlich mehr denkt der 49-Jährige über seine Mannschaft nach und wem er nun die Gelegenheit gibt, sich noch einmal vor dem eigenen Anhang zu zeigen. "Das fällt mir vor dem letzten Spiel noch schwerer als sonst. Niemand hat sich im Saisonverlauf etwas zu schulden kommen lassen. Am liebsten würde ich jedem die Möglichkeit geben." Das geht aber nicht und deshalb wird es auch am Samstag einige Härtefälle geben.

Zu denen wird Thomas Bröker nicht gehören. Nachdem der zu Eintracht Braunschweig wechselnde Adam Matuschyk und Torwart Thomas Kessler beim 0:2 in Mainz schon ihre Spielzeit bekamen, gab Stöger dem vor einem Wechsel zu Zweitliga-Aufsteiger MSV Duisburg stehenden Bröker für morgen eine Einsatzgarantie. Ansonsten hüllte sich der Trainer wie gewohnt in Schweigen.

Neben Matuschyk und Bröker heißt es auch für Kevin Wimmer, Deyverson und Tony Ujah Abschied zu nehmen. Während der ausgeliehene Deyverson zu Belenenses Lissabon zurückkehrt und es Ujah zu Werder Bremen zieht, ist Wimmers Wechsel zu Tottenham Hotspur noch immer nicht offiziell. Der österreichische Innenverteidiger bekam vor seinem letzten FC-Spiel gegen Wolfsburg sogar einen Maulkorb von der FC-Chefetage verpasst.

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