4:0-Sieg im DFB-Pokal gegen Meppen Nicht nur eitel Sonnenschein beim 1. FC Köln

KÖLN · Es war die realisierte Wunschvorstellung eines jeden Favoriten, wie ein Pokalspiel beim unterklassigen Außenseiter zu laufen hat: Schnelle Führung, kontrolliertes Spielgeschehen, Vorentscheidung nach knapp einer halben Stunde und am Ende ein standesgemäßes, nie gefährdetes Ergebnis.

40 000 Fans begrüßten die FC-Spieler gestern bei der Saisoneröffnung auf den Vorwiesen des Rheinenergie-Stadions. FOTO: MEISENBERG

40 000 Fans begrüßten die FC-Spieler gestern bei der Saisoneröffnung auf den Vorwiesen des Rheinenergie-Stadions. FOTO: MEISENBERG

Genau so kam der 1. FC Köln beim SV Meppen zu seinem 4:0 (2:0)-Erfolg. Und dennoch herrschte nicht nur eitel Sonnenschein bei der sportlichen Leitung des Bundesligisten.

"Sehr professionell" habe die Mannschaft die Begegnung zu Ende gebracht, lautete das eine Urteil von Jörg Schmadtke, um dann die Kehrseite der Medaille anzusprechen: "Es war mir zu lax. Ich hätte mir gewünscht, dass man 50, 60 Minuten lang Vollgas gibt, um am Ende ein bisschen zurückzuschrauben."

Noch deutlicher wurde Peter Stöger bezüglich dessen, was ihm missfallen hatte. "Als Mannschaft sind wir souverän aufgetreten. Aber es gab für den einen oder anderen die Möglichkeit, hinsichtlich des Bundesligastarts ein paar Bonuspunkte zu sammeln. Die haben manche leichtfertig liegengelassen." Vor allem angesichts der hart umkämpften Plätze im Offensivbereich sei es für ihn unverständlich, wenn Spieler nicht die Möglichkeit wahrnehmen würden, sich für weitere Aufgaben aufzudrängen.

Angesprochen fühlen durfte sich in der Kreativabteilung vor allem Milos Jojic. Aber auch der zur Pause ausgewechselte Pawel Olkowski sowie der für ihn gekommene Kevin Vogt spielten nicht mit jenem Nachdruck, den man beim Kampf um Stammplätze erwartet. Was Milos Jojic betrifft, so versuchte er mehr durch Einzelaktionen und technische Spielereien als durch entschlossenes Spiel mit Zug zum Tor aufzufallen.

[kein Linktext vorhanden]Pawel Olkowski agierte vor allem in der Rückwärtsbewegung halbherzig und schludrig, als nähme er die Gegner nicht ernst. Seine Herausnahme bescherte Kevin Vogt die Möglichkeit, sich als zweiter Sechser neben Matthias Lehmann für die Begegnung am Sonntag in Stuttgart aufzudrängen. Denn dann dürfte zunächst im bekannten 4-2-3-1-System statt dem offensiveren 4-1-4-1 begonnen werden.

SV Meppen - 1. FC Köln 0:4
11 Bilder

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Natürlich gab es aber auch die positiven Seiten des 4:0-Erfolgs, und es gab Spieler, die Werbung in eigener Sache betrieben. Am auffälligsten tat dies Anthony Modeste. Nach 46 Sekunden erzielte er den schnellsten Pokaltreffer der Kölner Clubgeschichte. In der 27. Minute erhöhte er per Strafstoß. Schiedsrichter Christian Dietz hatte eine Aktion von Meppens Torwart Benjamin Gommert gegen Pawel Olkowski als Vereitelung einer klaren Torchance gewertet und ihm Rot gezeigt. In der 78. Minute schnürte Anthony Modeste schließlich seinen Dreierpack.

"Ich hatte weitere Chancen und hätte noch mehr Tore machen können. Deshalb bin ich ja nach Köln gekommen. Das ist mein Job", meinte der Franzose. Den Schlusspunkt setzte Simon Zoller (87.) nach schöner Vorarbeit von Yannick Gerhardt, der sich ebenso wie der fleißige Yuya Osako Pluspunkte verdiente.

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