Maroh oder Mavraj - nur einer wird spielen

KÖLN · FC-Trainer Peter Stöger fragt Journalisten nach ihrer Meinung. Osako darf nicht mit nach Bremen.

 Augen zu und durch: Miso Brecko (hinten) - hier vor Bayern-Spieler Robert Lewandowski am Ball - hat seinen Stammplatz verloren. Dieses Schicksal will Dominic Maroh (Mitte) abwenden. FOTO: SCHMÜLGEN

Augen zu und durch: Miso Brecko (hinten) - hier vor Bayern-Spieler Robert Lewandowski am Ball - hat seinen Stammplatz verloren. Dieses Schicksal will Dominic Maroh (Mitte) abwenden. FOTO: SCHMÜLGEN

Der Kür vom vergangenen Samstag folgt heute eine Pflichtaufgabe für den 1. FC Köln. Im Kampf um den Klassenerhalt sollte bei einem Mitkonkurrenten nicht verloren, besser sogar noch gewonnen werden. "Ich sehe gute Chancen für uns, in Bremen zu gewinnen", sagte Trainer Peter Stöger, zumal man nach dem 2:1-Erfolg gegen Dortmund nicht unter jenem Erfolgsdruck stehe, dem sich der Tabellenletzte ausgesetzt sieht. Beim Kölner Überraschungserfolg gegen die in der Champions League weiter siegreichen Borussen fehlte Dominic Maroh als eine Säule der Mannschaft. Obwohl er sich nach einer Viruserkrankung als spieltüchtig zurückgemeldet hatte, ging Stöger das aus seiner Sicht geringere Risiko ein und ließ Mergim Mavraj spielen: Ein Linksfuß auf der rechten Seite ohne Spielpraxis.

Der albanische Nationalspieler dankte seinem Trainer für sein Vertrauen mit einer fast fehlerfreien und grundsoliden Vorstellung. Dominic Maroh hätte es kaum besser machen können. Deshalb steht der Trainer vor der Qual der Wahl, die er freilich vor der gestrigen Abfahrt nach Bremen bereits für sich entschieden hatte. Umso interessierter hörte er dem Für und Wider einer Journalistenrunde zu, die er fragte, was aus psychologischer Sicht zu einem Einsatz von Dominic Maroh und was zu einem von Mergim Mavraj zu sagen sei. Die Runde war sich einig, dass Mavraj als Neuverpflichtung und bisheriger Ergänzungsspieler eine Rückversetzung auf die Ersatzbank wohl leichter verkraften werde als der seit mehr als zwei Jahren als Abwehrchef agierende Maroh. Zumal der Innenverteidiger aufgrund der Krankheit am letzten Samstag unverschuldet nicht zum Einsatz gekommen war.

Stöger hörte sich die von ihm initiierte Diskussion an, um schließlich lächelnd zu wiederholen, was er zuvor bereits zur Besetzung der Abwehr geäußert hatte: "Wir werden zwei gute Innenverteidiger aufstellen." Gleiches erhofft er sich auch für die zentrale Offensive. Denn da schwächelte gegen Dortmund der ansonsten meist ideenreiche und spielfreudige Daniel Halfar. Der für ihn eingewechselte Yuya Osako bereitete mit einer Flanke zwar den Siegtreffer vor, brachte Stöger mit seinem aggressionslosen und phlegmatischen Spiel aber so in Rage, dass der ihn mehrmals anbrüllte.

Die späte Quittung vom Trainer gab es gestern, als Osako nicht für das heutige Spiel nominiert wurde. Stattdessen ist sein Landsmann Kazuki Nagasawa dabei. In die zentrale Position von Halfar könnte Kevin Vogt vorrücken, während Adam Matuschyk seinen Posten als Sechser übernehmen würde. "Schauen wir mal", meinte der Trainer zu diesen Überlegungen. Wichtiger als die Frage, wer spiele, sei die Art und Weise wie. Nur wenn erneut die Defensivarbeit im Kollektiv ausgeübt werde, wenn man kämpfe und eine hundertprozentige Leistung abrufe, könne der angeschlagenen Gegner bezwungen werden.

Dass eine Kölner Mannschaft letztmals vor knapp 19 Jahren im damals noch alten Weserstadion gewonnen habe, sei für ihn dagegen bedeutungslos. "Was zählt, ist das Jetzt und Heute. Und da wollen wir den Bremern nicht den von ihnen gewünschten Befreiungsschlag ermöglichen", sagte Stöger.

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