1. FC Köln Herbstmeister - Aber jetzt bloß nicht ausruhen

KÖLN · Hinrunde beendet, Spitzenposition verteidigt, doch Zeit sich zurückzulehnen und die Situation zu genießen besitzen die Kölner Zweitliga-Herbstmeister nicht.

"Nach einem schwierigen Start sind wir auf dem richtigen Weg. Wirklich gut endet das Jahr aber erst, wenn wir auch die beiden ersten Rückrundenspiele bis Weihnachten gewinnen", lautete das FC-Fazit der Halbserie von Kevin Wimmer, dem sich die Kollegen nach dem 2:0 gegen den FSV Frankfurt anschlossen.

Ein ähnliches Zwischenresümee zog FC-Trainer Peter Stöger. Wirklich gut sei es erst, wenn weitere Siege am Freitag gegen Dresden und zwei Tage vor Heiligabend in Düsseldorf folgen würden. Grundsätzlich sei es jedoch so, dass die Mannschaft sich gut entwickelt habe. "Und ich selbst fühle mich in Köln wohl und habe Spaß. Damit ist alles gesagt."

Im Spiel gegen den FSV wollte sich der Spaß beim Wiener erst im Verlauf der zweiten Halbzeit einstellen. Denn die vier klaren Möglichkeiten vor der Pause blieben ungenutzt. Dabei setzte sich der "Aluminium-Fluch" des FC fort. Erst half der Pfosten bei Björn Schlickes Rettungstat (18.) nach einer Flanke von Tony Ujah vor dem einschussbereiten Patrick Helmes, dann donnerte der Stürmer den Ball nach doppeltem Doppelpass mit Ujah an die Latte (21.).

[kein Linktext vorhanden]In der 54. Minute war der Bann schließlich gebrochen, vor allem bei Tony Ujah. Nach 731 torlosen Spielminuten erzielte der Nigerianer nach schönem Zuspiel von Marcel Risse mit seinem fünften Saisontreffer die Führung. Die baute der Vorlagengeber mit seinem achten Tor in der 84. Minute zum Endstand aus.

Dabei hatten die 43.200 FC-Fans unter den 43.300 Zuschauern das 2:0 bereits in der 63. Minute nach einem sehenswerten Kopfballtreffer von Yannick Gerhardt bejubelt. Doch Schiedsrichter Robert Hartmann erwies sich als Spielverderber und erkannte den Treffer nicht an. "Es ging ein eindeutiges Foul voraus. Der Stürmer spielt zunächst den Ball, trifft aber dann den Torwart mit offener Sohle", argumentierte der 34-Jährige.

Ganz anders bewertete Tony Ujah sein Duell mit FSV-Torwart Patric Klandt: "Es war kein Foulspiel von mir. Wir gehen beide zum Ball, ich treffe ihn und dann prallen wir zusammen. Das ist in solch einer Situation normal." Schnell abhaken konnte Ujah die Angelegenheit deshalb, weil neben dem neunten Saisonsieg seine Erfolglosigkeit ein Ende hatte. Er habe bereits vergessen gehabt, wie es sich anfühle, über ein eigenes Tor zu jubeln. So tat er dies zunächst für sich alleine mit zum Gebet erhobenen Händen und zum Himmel gerichteten Gesicht.

"Das ist gut für mein Selbstvertrauen", gestand der 23-Jährige angesichts seiner längsten torlosen Phase als Fußballspieler. Er habe seine Negativphase dieses Mal jedoch nicht so belastend empfunden wie kürzere Durststrecken in der Vorsaison. "Da war ich der einzige Torjäger. Jetzt haben wir mit Marcel und Patrick zwei weitere gute Torschützen. Das ist wichtig für die Mannschaft und im Hinblick auf den Aufstieg."

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