Verletzter FC-Stürmer Helmes bleibt nur die Hoffnung

KÖLN · Mit der Sonne um die Wette strahlten die Fußball-Profis des 1. FC Köln beim gestrigen Fitnesstest sowie der später folgenden ersten Trainingseinheit. Dagegen musste sich Patrick Helmes zu einem Lächeln mühen, als er zwischen den Einheiten am Geißbockheim vorfuhr.

 Patrick Helmes kehrt wieder ins Fußballgeschäft zurück.

Patrick Helmes kehrt wieder ins Fußballgeschäft zurück.

Foto: dpa

Statt bei den Kollegen zu sein, führte der Langzeitverletzte ein Gespräch mit Trainer Peter Stöger und Sportchef Jörg Schmadtke. Danach stellte sich seine Situation unverändert dar: Ein Karriereende ist noch nicht beschlossen, alle klammern sich an die Hoffnung auf eine gesundheitliche Besserung. "Wir hatten ein gutes Gespräch und geben Patrick die Zeit, die er braucht. Es gibt keine feste Zeitplanung und kein Ultimatum für ihn", sagte Jörg Schmadtke nach der Unterredung. Er betonte aber auch, dass "unsere Personalplanung für die Rückrunde unabhängig davon ist, ob und wann Pat uns wieder zur Verfügung steht. Das gilt auch für die Frage, ob wir in der Winter-Transferperiode einen Stürmer verpflichten werden oder nicht."

In der Vergangenheit hatte es stets geheißen, wenn feststehe, dass der frühere Nationalstürmer auch zum Rückrundenstart nicht einsatzfähig sei - was nun der Fall ist -, werde man versuchen, Ersatz zu finden. Um den bemühen sich Schmadtke und Sportdirektor Jörg Jakobs nun im Rahmen des finanziell Machbaren. Vordringlich bewerten sie jedoch offenbar die Verpflichtung eines kreativen Offensivspielers. Nach pessimistischeren Aussagen am Vortag schloss Schmadtke gestern nicht aus, dass man noch vor der Abreise am Donnerstag ins Trainingslager einen Neuzugang präsentiere.

Die Reise nach Florida war für Patrick Helmes bereits seit geraumer Zeit gestrichen worden. Stattdessen wird er die Therapie zur Behandlung des Knorpelschadens in der linken Hüfte unter der Anleitung der Mannschaftsärzte in Köln fortführen.

"Patrick wird weiter konservativ behandelt, eine Operation ist nicht vorgesehen", sagte Dr. Peter Schäferhoff, einer der behandelnden Mediziner. Die Belastung solle im Zuge der Therapie gesteigert werden. Es bleibe abzuwarten, wie der Körper des Spielers darauf reagiere. Eine Prognose zum Heilungsverlauf könne nicht abgegeben werden, "weil bei dieser Form der Verletzung jeder Fall sehr individuell ist".

Derweil hatte die "Bild"-Zeitung berichtet, dass ein Operationstermin abgesagt worden sei. Jörg Schmadtke wies gestern darauf hin, dass im Falle einer Operation, wie sie der Dortmunder Lukasz Piszczek hatte vornehmen lassen, von einer halbjährigen Spielpause auszugehen sei. "Bisher wurde nicht operiert, weil Aussicht auf Besserung besteht. Die Frage ist nur, wie nachhaltig diese ist", sagte Schmadtke. Der bald 31-jährige Stürmer selbst dankte den Club-Verantwortlichen für "die große Unterstützung. Ich bin froh, trotz meiner Verletzung ein fester Teil der Mannschaft zu sein. Ich werde alles tun, um gesund zu werden und wieder für den 1. FC Köln zu spielen." Dass der Club wieder in der Bundesliga aktiv ist, ist auch ein Verdienst von Patrick Helmes. Mit zwölf Treffern und weiteren Torbeteiligungen hatte er nach seiner Rückkehr vor 15 Monaten maßgeblichen Anteil am Aufstieg.

"Ich drücke Patrick die Daumen, dass er im Laufe der Rückrunde wieder zum Team stoßen kann. Aber wir werden ihn nicht unter Druck setzen. Auch wenn sein Ausfall schwer wiegt, hat die Mannschaft gezeigt, dass sie ihn kompensieren kann", erklärte Peter Stöger.

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