Neuzugänge beim 1. FC Köln Harter Kampf um die Offensivplätze

KÖLN · Einen Schritt nach dem anderen auf dem Weg nach oben setzen, in dieser Weise hat man beim 1. FC Köln die Mannschaft in den vorangegangenen beiden Jahren entwickelt. Genau so soll sie auch in der bevorstehenden Spielzeit in ihrem Spiel und der taktischen Ausrichtung weitere Fortschritte machen.

Dieses Projekt gehen Trainer und sportliche Leitung mit einem offensiveren Spielsystem an, als dies in der Vorsaison der Fall war. Dafür wurden gezielt vier Offensivkräfte verpflichtet. Sie könnten den entscheidenden Unterschied ausmachen, um das Niveau im Angriff zu heben.

"Unter dem Strich bin ich sehr zufrieden", lautete das Fazit von Peter Stöger nach dem durch die Siege gegen Stoke City (2:1) und den FC Valencia (3:2) gewonnenen Colonia Cup. Diese Beurteilung bezog sich sowohl auf die Turnierspiele als auch auf die gesamte Vorbereitungszeit. Denn: "Das waren bisher zwar nur Test-Kicks, aber alle Spieler haben in den letzten Wochen einen Schritt nach vorne gemacht." Er habe keinen gesehen, auf den er sich im Ernstfall nicht verlassen könne, meinte der Trainer.

Unabhängig von der Verbesserung in der gesamten Kaderbreite lassen sich Tendenzen erkennen, wer am Samstag beim DFB-Pokalauftakt in Meppen erste Wahl sein wird oder sein könnte.

Gesetzt ist die gesamte Defensivabteilung mit Timo Horn im Tor, Matthias Lehmann als neuerdings alleinigem Sechser sowie dazwischen die Abwehrkette mit dem neuen Innenverteidigerduo Dominique Heintz und Frederik Sörensen sowie den Routiniers Jonas Hector und Pawel Olkowski auf den Flügeln.

Ebenso seinen Stammplatz sicher hat Anthony Modeste als alleinige Sturmspitze.

Dahinter aber ist der Andrang um einen Platz in der offensiven Viererreihe groß. Auf der rechten Seite besitzt der schon in der letzten Rückrunde so starke Marcel Risse klare Vorteile. Rückkehrer Simon Zoller vermochte sich trotz guter Ansätze noch nicht so klar in Szene zu setzen, dass er einen Platz sicher hätte.

Dass der einstige Mittelstürmer überhaupt auf den Flügeln eingesetzt wird, hängt mit seiner Spielweise und dem Überangebot im Sturmzentrum zusammen. Dort besitzen der wuchtige Anthony Modeste und der quirlige Philipp Hosiner sowie möglicherweise der junge Bard Finne Vorteile vor Zoller.

Die linke Seite könnte sich freilich Leonardo Bittencourt erobert haben, nachdem er vor allem im Spiel gegen Stoke viel Druck und Zug zum Tor zeigte. Das war nachhaltiger und geradliniger als das Spiel von Slawomir Peszko, der zu viel dem Zufall überlässt. Für Dusan Svento bleibt angesichts der Konkurrenz mehr die Ersatzrolle für Linksverteidiger Jonas Hector.

Im Offensivzentrum galt Yuya Osako nach der guten Rückrunde als Zuarbeiter des Mittelstürmers als gesetzt. Doch vor allem in seinen letzten Auftritten wirkte er blass.

Ganz im Gegensatz zu Herausforderer Yannick Gerhardt. Der zeigte sich beim Colonia Cup dynamischer, einsatzfreudiger und kämpferischer in Rückwärts- und Vorwärtsbewegung. Er ging beherzt und unermüdlich in die Zweikämpfe, was bei aller neuentwickelten Spielfreude der Kölner den Unterschied bei der Balance zwischen defensiven- und offensiven Aktionen ausmachen kann.

So könnte der 21-Jährige zusammen mit dem Ex-Dortmunder Milos Jojic das FC-Spiel ankurbeln. Der Serbe deutete seine fußballerische Klasse bislang an, ohne jedoch nachhaltig spielerisch zu glänzen. Mit den von ihm ausgeführten Standards aber gewinnen die Kölner in einem Bereich hinzu, in dem sie in der Aufstiegssaison kaum zu punkten wussten. Nicht zuletzt der gegen Valencia direkt verwandelte Freistoß zeigte die Klasse von Milos Jojic.

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