Kommentar Härte zeigen

Seit vielen Jahren hat man beim 1. FC Köln ein Problem mit einigen Hundert gewaltbereiten Chaoten innerhalb oder am Rande der Ultra-Szene.

Als vor knapp drei Jahren der neue Vorstand seine Arbeit aufnahm, war es eine der ersten Handlungen von Präsident Werner Spinner, auf die Gruppierungen zuzugehen und den Dialog zu suchen. Bis heute wurden von Club-Seite viel Geld und Zeit investiert, um Ausschreitungen wie die jüngsten zu verhindern.

Vergeblich, wie die Vorkommnisse von Samstag zeigen. Das unterstreicht, dass die gewaltbereite und gewaltsuchende Gruppe von wenigen Hundert Personen nicht bereit ist, von ihren Straftaten abzulassen.

Auch wenn es populistisch klingt, kann es nur ein Vorgehen geben: Härteste Strafen - wenn möglich Freiheitsentzug, in jedem Fall hohe Geldstrafen und Regresszahlungen.

Zudem kann man sich im aktuellen Fall nur wundern, mit welcher Nachlässigkeit man den Krawallmachern begegnete. Obwohl verboten, durften sie verkleidet in den Gästeblock. Dabei schmuggelten sie haufenweise Pyrotechnik ins Stadion. Die Kontrollen waren also viel zu lasch.

In englischen Stadien werden bereits Fans, die zum Torjubel mit eigenen Spielern die Banden übersteigen, gnadenlos festgenommen und inhaftiert. Das schreckt wirklich ab. Szenen wie die von Mönchengladbach sieht man kaum.

Wenn der 1. FC Köln jetzt mit einer Teil- oder Komplettsperrung für ein oder mehrere Bundesligaspiele belegt wird und hohen finanziellen Schaden nimmt, so trifft es den Falschen. Die Krawallhorde, die Schuld hat, wird kaum belangt. Das zeigte die Ohnmacht der Clubs gegenüber diesen Chaoten. Außer, sie verzichten künftig auf den Verkauf von Stehplatzkarten und bieten nur noch personalisierte Sitzplätze an.

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