1. FC Köln Führung und Trainer wollen den Kader nur punktuell verstärken

KÖLN · Dem unfreiwilligen Bad in der Menge sowie den unumgänglichen Bierduschen und dem Wurf in bekleidetem Zustand ins kalte Entmüdungsbecken folgte für die Spieler und Verantwortlichen des 1. FC Köln noch in der Nacht nach dem 3:1 gegen Bochum eine zweigeteilte Aufstiegsparty. Zuerst wurde in einer Stadion-Loge gefeiert, dann ging es bis in die frühen Morgenstunden in den In-Club "Einundfünfzig" auf dem Hohenzollernring.

Dabei zeigten einige Spieler noch weit größeres Stehvermögen als auf dem Spielfeld, wobei Peter Stöger weder hier noch da Grund zur Klage hatte. "Die Jungs haben ihre Sache sehr gut gemacht. Sie haben den Aufstieg im ersten Anlauf geschafft und sich die Feier und die eineinhalb freien Tage verdient." Der Trainer selbst trat mit Lebensgefährtin Ulrike Kriegler und einem Großteil seiner 30 Freunde, die aus Wien angereist waren, gegen drei Uhr den Heimweg an. "Ich war erledigt und musste ja im Gegensatz zu den Spielern wieder zeitig aufstehen. Es wartete genug Arbeit auf mich."

Zunächst nicht bei den ersten, später nicht bei den letzten Feiergästen war Werner Spinner. Der Präsident war nicht wie erhofft von den Bierduschen verschont geblieben. Kapitän Miso Brecko verpasste ihm eine. "Das stank und klebte. Deshalb war ich froh, dass ich es nicht weit nach Hause zu meiner Dusche hatte." Frisch geföhnt und in eine angenehmere Duftwolke gehüllt sprach Werner Spinner später dann den Spielern, Trainern und dem Funktionsteam die Anerkennung des Vorstands für die souveräne Saisonleistung aus.

[kein Linktext vorhanden]An die soll in den drei noch ausstehenden Spielen am Freitag in Ingolstadt sowie daheim gegen den FC St. Pauli (4. Mai) und beim FSV Frankfurt (11. Mai) angeknüpft werden. Da will man noch mindestens vier Punkte gewinnen, um den FC-Zweitligarekord (67 Punkte in der Saison 2004/05 unter Huub Stevens) zu verbessern. "Deshalb werde ich jetzt nicht acht neue Spieler einwechseln. Es soll eine Mischung aus Stamm- und Ergänzungsspielern werden", kündigte Stöger an.

Was seine erste Bundesligasaison anbelangt, so mag der Wiener noch keine Prognosen wagen. "Ich höre immer wieder, dass es uns mit unserem Spiel angesichts der größeren Räume dort leichter fallen würde. Allein, mir fehlt der Glaube. Denn da treffen wir auf eine ganz andere Spielerqualität als in der Zweiten Liga. Jeder Fehler wird wesentlich härter bestraft. Wichtig wird sein, dass wir uns in der Bundesliga festsetzen. Danach müssen wir uns Jahr für Jahr weiterentwickeln."

Wie Jörg Schmadtke und Jörg Jakobs seitens der sportlichen Leitung, so will auch der Trainer in der Bundesliga zunächst jenen Spielern das Vertrauen schenken, die den Aufstieg realisiert haben. "Sie besitzen ein gewisses Recht auf ihre Position", sagt Jörg Schmadtke. Ungeachtet dessen werde man versuchen, den Kader "punktuell qualitativ zu verbessern. Wir werden da schon etwas hinzaubern. Aber dazu werden wir jetzt nichts sagen. Das ist eine Frage des Respekts den Jungs gegenüber, die mit dem Aufstieg eine tolle Leistung gezeigt haben. Da gehört es sich nicht, mitten in der Partystimmung den Strom abzuschalten".

[kein Linktext vorhanden]Deshalb mochte der FC-Sportchef auch nichts zu jener Liste mit Spielernamen sagen, die der "Kicker" gestern veröffentlichte. Demnach sollen Fabian Schnellhardt und Maxi Thiel (Verträge bis 2016) verliehen werden. Von Sascha Bigalke, Kacper Przybylko (jeweils 2015) sowie den Innenverteidigern Roman Golobart (2016) und Bruno Nascimento (2017) wolle man sich offenbar trennen.

In diesem Fall müsste neben einem erfahrenen Abwehrspieler auch noch ein Perspektivspieler für die Innenverteidigung geholt werden. Was einen möglichen Transfer von Bayern-Abwehrspieler Daniel van Buyten anbelangt, so bestätigte Schmadtke ein erstes Sondierungsgespräch mit dem Berater des Belgiers.

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