Stöger-Elf gewinnt gegen 1899 Hoffenheim mit 3:2 FC stößt die Tür weit auf

KÖLN · Es war die Szene des Spiels. Einer Begegnung, die an Dramatik und Unterhaltung fast alles bot, was Fußball ausmachen kann. Von der linken Außenseite nahm Jonas Hector in der 79. Minute Fahrt auf, umkurvte fünf Gegenspieler und traf, wobei der Ball noch abgefälscht wurde, zum zwischenzeitlichen 3:1 für den 1. FC Köln.

 Auf zum Gratulieren: Während Matthias Lehmann den Torschützen zum 3:1, Jonas Hector, bereits in die Arme geschlossen hat, sind auch die anderen Kollegen im Anmarsch.

Auf zum Gratulieren: Während Matthias Lehmann den Torschützen zum 3:1, Jonas Hector, bereits in die Arme geschlossen hat, sind auch die anderen Kollegen im Anmarsch.

Foto: dpa

Eine knappe Viertelstunde später hatten die Hausherren mit 3:2 gegen die TSG 1899 Hoffenheim gewonnen. Ein wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt war getan. "Der Jonas hatte das bestimmt nicht vor. Aber auf dem Weg zum Tor ist ihm ein Licht aufgegangen", meinte Matthias Lehmann spitzbübisch grinsend.

Der Torschütze selbst verzog in der ihm eigenen introvertierten Art keine Miene, als er Kölns früheren Weltmeister Thomas Häßler zitierte: "Erst bin ich aus der Sache nicht mehr rausgekommen. Und am Ende war er drin." Aus der Sicht von Hoffenheims Trainer Markus Gisdol, der von einem verdienten Kölner Erfolg sprach, war das Gegentor "die gerechte Strafe für vier verlorene Zweikämpfe in der eigenen Hälfte". Da sei es egal, dass der Schuss nur deshalb den Weg ins Tor gefunden habe, weil er abgefälscht worden sei.

Dabei wurde die Partie, die mit einem Paukenschlag begann, am Ende packend und dramatisch wie ein Spitzenkrimi. Bereits nach 41 Sekunden landete der Ball nach einem Schuss von TSG-Stürmer Sven Schipplock und abgefälscht von Matthias Lehmann an der Latte des FC-Tores.

In der Folge wogte die Partie in hohem Tempo hin und her, bevor die Gastgeber in der 20. Minute in Führung gingen. Nach einem Foul an Yuya Osako traf Matthias Lehmann (fünftes Saisontor) per Elfmeter.

Dabei schoss der FC-Kapitän dem nach rechts hechtenden Oliver Baumann den Ball durch die Beine. "Ich hatte eine andere Idee, dann aber Glück", meinte der Schütze. Weitere Elfmeter nach Fouls erneut an Osako und seinem überraschend mitwirkenden japanischen Landsmann Kazuki Nagasawa verwehrte Schiedsrichter Peter Sippel den Kölnern. Dennoch erhöhten sie in der 54. Minute auf 2:0 durch das zehnte Saisontor von Tony Ujah. Bedient wurde er von Osako, nachdem Nagasawa den Ball gegen drei Gegner behauptet hatte. "Beide haben eine sehr gute Leistung gezeigt und das Vertrauen, das wir ihnen gegeben haben, zurückgezahlt", freute sich Peter Stöger.

[kein Linktext vorhanden]Allerdings sei er am Tag nach seinem 49. Geburtstag gleich um Jahre gealtert, so habe ihn die Begegnung in der Schlussphase mitgenommen. Zunächst war es Eugen Polanski, der ebenfalls vom Elfmeterpunkt aus verkürzte (70.). Zuvor hatte Pawel Olkowski den eingewechselten Anthony Modeste im Strafraum per Notbremse gefoult und die Rote Karte gesehen.

1. FC Köln - TSG Hoffenheim 3:2
24 Bilder

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In Unterzahl gelang zwar dann zunächst das 3:1, in der 89. Minute aber verkürzte Modeste per Kopfball auf 2:3. Die Hoffenheimer drückten mit Macht, der FC stemmte sich mit Leidenschaft dagegen und überstand auch die dreiminütige Nachspielzeit schadlos.

"Mit diesem Sieg haben wir das Tor zum Klassenerhalt aufgestoßen. Mit einem weiteren Sieg am nächsten Samstag in Berlin könnten wir einen größeren Schritt hindurch machen", erklärte Matthias Lehmann blumig. Sein Trainer geht davon aus, dass noch zwei Erfolge aus den verbleibenden sechs Spielen notwendig sein werden, um den Klassenerhalt zu sichern.

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