DFB-Pokal bei Werder Bremen FC muss zum 13. Mal in Folge auswärts ran

KÖLN · Die Regelmäßigkeit wirkt schon leicht irritierend. Zum 13. Mal in Folge tritt der 1. FC Köln am Mittwoch zu einem DFB-Pokalspiel auf gegnerischem Platz an.

 Sammelte in der zweiten Mannschaft Spielpraxis und könnte heute in Bremen in der FC-Startelf stehen: Kazuki Nagasawa.

Sammelte in der zweiten Mannschaft Spielpraxis und könnte heute in Bremen in der FC-Startelf stehen: Kazuki Nagasawa.

Foto: dpa

Diesmal ist das Weserstadion die Spielstätte und Werder Bremen der Gegner. Auch dieser Umstand ist für Kölns Trainer ein Grund, unbedingt gewinnen zu wollen. "Ich möchte auch einmal zu Hause ein Pokalspiel bestreiten. Wir versuchen es weiter so lange, bis wir ein Heimspiel haben."

Letztmals spielte man am 22. Dezember 2011 vor heimischer Kulisse ums Weiterkommen, scheiterte aber im Achtelfinale als Bundesligist mit 1:2 am Zweitligisten MSV Duisburg. Heute Abend geht es um den Einzug ins Achtelfinale und damit um eine mögliche Millionen-Einnahme.

Allein die Fernseh- und Werbeprämie durch den Deutschen Fußball-Bund beträgt für die Drittrundenteilnehmer 527.000 Euro. Hinzu kommen die Zuschauereinnahmen. Bei den erwarteten 40.000 Besuchern in Bremen liegen die bei rund einer halben Million Euro für jeden der beiden Clubs.

"Für uns sind schon die heutigen Einnahmen ein Etatposten, den wir nicht eingeplant haben. Wir kalkulieren immer nur mit der ersten Pokalrunde", womit FC-Finanzchef Alexander Wehrle die seriöse Wirtschaftsplanung unterstrich. Etwa 670.000 Euro dürften Kölner und Bremer heute einnehmen. Sollte der FC gewinnen, müssten davon gut 200.000 Euro als Siegprämie an die Spieler gezahlt werden.

Für die könnte es ein langer Abend werden, sollte nach der regulären Spielzeit kein Sieger feststehen. Für den Fall, dass auch nach 120 Minuten alles offen ist, haben die Gäste keine speziellen Vorkehrungen getroffen. "Ach", tat Peter Stöger die Frage nach einem Elfmetertraining mit einem begleiteten Schulterzucken ab, "ich halte nichts davon."

Die Situationen seien nicht vergleichbar. "Auf unserem Platz würden die Jungs unter Ausschluss der Öffentlichkeit entspannt schießen, in Bremen müssten sie es ausgelaugt vor 40.000 Zuschauern in einer Stresssituation hinbekommen." Den Fragesteller beruhigend fügte der Wiener hinzu: "Aber wir würden fünf Schützen finden. Fünf Mutige, wenn wir sie brauchen."

Dass sie nicht benötigt werden, dafür könnte Anthony Modeste sorgen. Beim 4:0-Erstrundensieg in Meppen erzielte er gleich drei Treffer. Auch wenn er zuletzt konditionell etwas abbaute, vertraut der Trainer ihm und forderte ihn auf, er müsse sich "ein bisschen mehr quälen", wenn ihm die Kraft ausgehe. Im Hinblick auf den spannenden Vergleich mit Vorgänger Anthony Ujah stellte Peter Stöger zufrieden fest: "Wir haben die richtige Entscheidung getroffen, Tony durch Tony zu ersetzen."

Nicht mitgefahren nach Bremen ist Leonardo Bittencourt. Der Bruch seines linken Unterarms behinderte ihn zu sehr. Dafür ist Kazuki Nagasawa dabei. Der sammelte am Wochenende in der zweiten Mannschaft Spielpraxis und könnte im offensiven Mittelfeld erstmals von Beginn an dabei sein.

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