Luft nach unten FC mit Offensivgeist und Willensstärke

KÖLN · Die Ergebnisse vom Bundesliga-Wochenende haben die Teams im Tabellenkeller wieder dichter zusammenrücken lassen. Der Kampf um den Klassenerhalt hat an Spannung zugenommen.

Luft nach unten: FC mit Offensivgeist und Willensstärke
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Sechs Spieltage vor dem Saisonende trennen die letzten fünf Clubs nur noch vier Punkte. Zu denen gehört der 1. FC Köln momentan nicht mehr. Er hat sich durch das 3:2 gegen Hoffenheim etwas Luft verschaffen können.

"Wir haben ein ganz großes Spiel gemacht. Ich bin stolz auf die Jungs", sagte Peter Stöger, und gab ihnen am Sonntagabend spontan bis zum heutigen Nachmittag frei. Für ihn sei es beeindruckend gewesen, wie seine Mannschaft unter Erfolgsdruck eine solch starke Leistung abgerufen habe. Für den Offensivgeist stehen 18 Torschüsse und drei elfmeterreife Situationen, die dem FC insgesamt zehn Torchancen erbrachten.

Auch Jonas Hector, der mit seinem Traumtor nach einem fast 40 Meter langen Slalomlauf um fünf Gegner herum für Bewunderung gesorgt hatte, verwies auf die mentale Stärke der Mannschaft. "Nach den Ergebnissen der Konkurrenz wussten wir, dass wir nachlegen müssen", beließ es der Nationalspieler bei dieser nüchternen Feststellung.

Solch ein Glaube an eigene Stärken ist beim Kampf um die Zugehörigkeit zur Bundesliga natürlich Gold wert. Spielführer Matthias Lehmann sprach in diesem Zusammenhang von der "Willensstärke", die die FC-Elf einmal mehr ausgezeichnet habe.

Die ist dagegen in der HSV-Mannschaft derzeit nicht mehr vorhanden, die ist auch bei Hannover 96 nur noch schwerlich auszumachen. Die Paderborner zeigten am Wochenende zumindest noch einmal ein Lebenszeichen, während Freiburger, Berliner und Stuttgarter wie die Kölner den notwendigen Selbstbehauptungstrieb wiederholt an den Tag legten.

Was nun die Schlussphase der Spielzeit anbelangt, so gibt die Form der jüngsten Vergangenheit noch mehr Aufschluss über den Zustand einer Mannschaft als die gerne zu Rate gezogene Rückrundentabelle. In letzterer ist der 1. FC Köln Achter (14 Punkte), während Hannover (5), Paderborn und Hamburg (je 8) das Schlusstrio bilden.

Zieht man für die aktuelle Form die letzten fünf Partien heran, so holte der FC da acht Punkte. "Nur in Freiburg haben wir verloren", betonte Peter Stöger. Vor allem daheim verlor man nicht mehr, wurden zwei von drei Spielen gewonnen. Von den schlechter platzierten Teams sammelte nur Hertha BSC (9) mehr Punkte. Dagegen sieht es bei Hamburg (1), Hannover (2) und Paderborn (4) düster aus.

Zudem warten beim Restprogramm auf die Mannschaften aus Hannover, Hamburg und Paderborn schwierige Kontrahenten. Aber auch die Kölner haben es noch mit anspruchsvollen Gegnern zu tun. "Dennoch sollten wir gegen diese Mannschaften noch das eine oder andere Spiel gewinnen", ist sich der Trainer der weiterhin lauernden Abstiegsgefahr bewusst.

Die ist auch deshalb noch vorhanden, weil die Kölner gegen die direkten Konkurrenten nur zwölf von 36 möglichen Punkten gewannen. Mit der Hertha und Mainz haben sie es nur noch mit zwei dieser Teams zu tun.

Vor 17 Jahren erwischte es den FC in ähnlicher Situation. Nach dem 28. Spiel war man mit 35 Punkten Zwölfter, holte danach nur noch einen Zähler und stieg erstmals ab. "Ein, zwei Siege brauchen wir noch zum Klassenerhalt. Wenn uns das gelingt, wird es für die Konkurrenz schwierig, uns abzufangen", ist sich Torwart Timo Horn sicher. Damit würde exakt jene Rechnung aufgehen, die Kölns Sportchef Jörg Schmadtke zu Saisonbeginn aufgestellt hatte. Im Schnitt müsse man einen Punkt pro Spieltag sowie vier, fünf Extrazähler einfahren, um am Ende mit 38 oder 39 Punkten auf der sicheren Seite zu sein. Genau in diesem Zielkorridor befindet sich der FC nach 28 Spielen.

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