1. FC Köln FC fühlt sich für den Aufstieg gerüstet

KÖLN · Nachdem bei der ersten Kölner Aufstiegsmöglichkeit vor einer Woche die Konkurrenten nicht mitspielten und ebenso wie der Spitzenreiter gewannen, haben es die Spieler des 1. FC Köln am Ostermontag erstmals selbst in der Hand, die Bundesligarückkehr zu realisieren.

Mit einem Sieg gegen den VfL Bochum wäre alles fix, wie es Peter Stöger formulierte. Sollte Paderborn am Sonntag das Verfolgerduell gegen Fürth verlieren, würde dem Tabellenführer auch ein Remis zum Aufstieg ausreichen.

Hört man sich unter den Fans um, von denen gestern wieder zahlreiche zum Trainingsgelände gepilgert waren, so gibt es bei ihnen kaum Zweifel an einem Heimerfolg am Montagabend. Bis auf knapp 1000 Gästeplätze ist das Stadion ausverkauft. Die Vorfreude bei den Rheinländern ist groß, die Absicht bei den Bochumern, die Aufstiegsfeier zu verhindern, ernsthaft - so zumindest sagt es Peter Neururer. Der Trainer, der von April 1996 bis September 1997 den FC betreute, kündigte an: "Wir fahren nicht nach Köln, um dem FC die Aufstiegsfeier zu organisieren. Wir wollen da punkten."

Deshalb will er angeblich auch fünf Spieler einsetzen, die bei einer Verwarnung im folgenden Spiel gesperrt wären. Dabei findet diese Partie daheim gegen den Abstiegskandidaten Arminia Bielefeld statt. Die Chancen, die noch zum sicheren Klassenerhalt benötigten Punkte dort zu holen, wären ungleich besser.

[kein Linktext vorhanden]Den Kölnern attestierte Peter Neururer vorab, dass sie verdienter Spitzenreiter und ein würdiger Aufsteiger seien. Für seinen Kollegen Peter Stöger nichts Neues. "Das bekommen wir seit Wochen zu hören. Jetzt haben wir es erstmals selbst in der Hand, es zu schaffen", sagte der Trainer.

Ausgerechnet gegen jenen Gegner, gegen den es im Hinspiel die erste von nur drei Saisonniederlagen gab. Deshalb würden aber weder er noch die Spieler Revanchegelüste verspüren. Er sei nicht nachtragend und besitze deshalb keinen Grund, etwas zurückzahlen zu müssen. Außerdem sei allein die Möglichkeit aufzusteigen Motivation genug.

Wie im Erfolgsfall gefeiert werde, darüber sei nichts abgesprochen worden, meinte Peter Stöger. Fest stehe, dass es weder eine Cabrio-Fahrt durch die Nacht noch einen spontanen Empfang auf dem Rathausbalkon geben werde. "Wenn überhaupt, dann stehe ich vielleicht daheim auf meinem Balkon", meinte der Trainer schelmisch. Wenn ihn sein Gefühl nicht trüge, befände sich die Mannschaft in genau der richtigen Verfassung aus notwendiger Anspannung und extremer Zuversicht, meinte Peter Stöger.

[kein Linktext vorhanden]An der taktischen Ausrichtung wird er nur wenig gegenüber den letzten Begegnungen ändern, nachdem die letzten fünf Spiele gewonnen wurden. So spricht einiges dafür, dass "FC-Veteran" Kevin McKenna (34) erneut den zuletzt verletzten Kevin Wimmer (21) als Innenverteidiger ersetzt, damit der kein unnötiges Gesundheitsrisiko eingehe. Nur in der Offensive sieht es nach einem Wechsel aus, wird wohl Marcel Risse als klassischer Rechtsaußen den kleinen Kazuki Nagasawa ersetzen.

FC appelliert an die Fans: Nicht den Innenraum betreten

Der 1. FC Köln hat im Fall des Bundesligaaufstiegs am Ostermontag im Spiel gegen den VfL Bochum an die Stadionbesucher appelliert, nicht den Innenraum zu stürmen. "Es ist der Wunsch der gesamten Mannschaft - sollte der Aufstieg feststehen - mit allen Fans im Stadion zu feiern", hieß es in einer Mitteilung des Spitzenreiters der 2. Fußball-Bundesliga am Donnerstag.

"Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn die Fans auf ihren Plätzen verbleiben und das Team in einer ausführlichen Ehrenrunde alle Tribünenbereiche begehen kann." Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte den 1. FC Köln erst kürzlich wegen der Vorfälle rund um Spiele des Clubs in der laufenden Saison zu einer Geldstrafe sowie einem drohenden Zuschauer-Teilausschluss verurteilt. Da der Teilausschluss auf Bewährung ausgesetzt sei, "bitten wir alle Stadionbesucher, von einem Betreten des Innenraums dringend abzusehen".

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