Kommentar Erfolgsrezept Ruhe

Beängstigend negativ war die jüngste Serie des 1. FC Köln. Ein einziger Heimerfolg stand zu Buche, danach hatte es sieben Mal zu keinem weiteren Sieg vor eigenem Publikum gereicht.

Entsprechend befreiend wirkte das gestrige 4:2 auf Spieler, Fans und Verantwortliche. Nur einer hielt sich bei aller Zufriedenheit zurück - Kölns Trainer. Peter Stöger nahm den Erfolg äußerlich emotionslos hin. Dahinter steckt eine Beherrschtheit, die ihn weder in die eine noch in die andere Richtung in extreme Gefühlswelten ausschweifen lässt.

Der Wiener weiß, dass die Stimmung nach einer Niederlage am Samstag in Dortmund und einem sieglosen Spiel im nächsten Heimauftritt gegen Werder Bremen wieder in die andere Richtung ausschlagen kann. Auch deshalb will er die Bodenhaftung behalten. Und weil er so veranlagt ist, hat er sich auch nie darin beirren lassen, dass die Serie der sieglosen Heimspiele ein Ende nehmen werde. Die Ruhe zu bewahren, konzentriert weiter zu arbeiten, daran hat er seine Spieler immer wieder erinnert. Das ist sein Erfolgsrezept.

Dass der ersehnte Sieg ausgerechnet nach dem Pokal-Ausscheiden in Freiburg gelang, spricht für die innere Kraft der Spieler und die Zuversicht in ihrem Umfeld. Denn weder das Trainer-Team noch die sportliche Leitung oder das Präsidium reagierten verunsichert oder gar panisch. In keiner Phase - auch nicht, als die Luft im Kampf um den Klassenerhalt in den letzten Wochen merklich dünner wurde. Nachhaltige Wirkung besitzt der Erfolg aber nur, wenn weiter mit Zuversicht und ohne Angst gespielt wird - so wie gestern gegen Frankfurt.

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