Abschied Ein Quintett im Abseits

KÖLN · Bigalke, Golobart, Nascimento, Schuhen und Thiel müssen den 1. FC Köln verlassen. Der eine schlich mit hängendem Kopf an seinen durch ein Namensschild markierten Platz, der andere ging zwar erhobenen Hauptes, zeigte jedoch ein gleichfalls versteinertes Gesicht.

 Mit versteinerter Miene stand Bruno Nascimento (Fünfter v. l.), mit dem der FC nicht mehr plant, zwischen den lachenden Kollegen Kazuki Nagasawa, Bard Finne, Kevin Wimmer, Dusan Svento sowie Yannick Gerhardt, Lucas Cueto und Matthias Lehmann (verdeckt).

Mit versteinerter Miene stand Bruno Nascimento (Fünfter v. l.), mit dem der FC nicht mehr plant, zwischen den lachenden Kollegen Kazuki Nagasawa, Bard Finne, Kevin Wimmer, Dusan Svento sowie Yannick Gerhardt, Lucas Cueto und Matthias Lehmann (verdeckt).

Foto: Costa Belibasakis

Der Weg vom Kabinengang über den Rasen bis zum Strafraum vor der Nordtribüne des Rheinenergie-Stadions wirkte für ein Quintett des 1. FC Köln wie der Gang zum virtuellen Schafott. Statt des Scharfrichters warteten zwei Dutzend Fotografen auf Sascha Bigalke, Roman Golobart, Bruno Nascimento, Marcel Schuhen und Maxi Thiel. Die schossen ihre Porträtbilder von den Fünfen ebenso wie von den übrigen Kölner Spielern.

Als sich die FC-Profis zuvor mit dem Trainer- und Betreuerstab für das neue Mannschaftsfoto aufgestellt hatten, waren Bigalke, Golobart, Nascimento, Schuhen und Thiel nicht mehr dabei. Sie warteten weit entfernt im Stadioninneren auf ihren mühsamen Gang zu den Einzelaufnahmen. Auch bei der Einkleidung in die eleganten Anzüge durften sie nur zuschauen. Damit wurde seitens des Vereins unmissverständlich und deutlicher als in der Vergangenheit klar gemacht, wo es im Club langgeht und wer das Sagen hat.

In früheren Jahren war es Usus gewesen, dass stets auch jene Spieler noch mit auf das Mannschaftsfoto durften, mit denen man zwar nicht mehr plante, die aber noch keinen neuen Verein gefunden hatten. Schließlich waren sie Vertragsspieler des 1. FC Köln. Dieser Geste mochten sich Jörg Schmadtke und Jörg Jakobs als Chefs der sportlichen Abteilung nicht mehr anschließen.

Man habe am Montag in Absprache mit allen Beteiligten jenen Spielerkader festgelegt, mit dem man in die neue Saison gehen werde. "Deshalb werden Sascha Bigalke, Roman Golobart, Bruno Nascimento, Marcel Schuhen und Maxi Thiel die Mannschaft nicht nach Kitzbühel ins Trainingslager begleiten, sondern in den Trainingsbetrieb der U21 integriert", gab Sportdirektor Jörg Jakobs bekannt und fügte hinzu: "Für die Jungs ist dies eine unerfreuliche Nachricht. Um aber optimale Trainingsbedingungen zu schaffen, war dieser Schnitt jetzt notwendig."

Damit kam man dem Wunsch von Peter Stöger nach, der mit maximal 24 Feldspielern trainieren will. Vor allem jetzt bei der Taktikschulung seien überschaubare Kleingruppen wichtig, begründete der Österreicher. Da die rekonvaleszenten Thomas Bröker und Kazuki Nagasawa ebenfalls nicht mit nach Kitzbühel reisen, stehen dem Trainer dort einschließlich des ebenfalls nicht völlig gesunden Patrick Helmes 22 Feldspieler neben drei Torhütern zur Verfügung.

"Den Spielern, die in Köln bleiben, war bereits im Mai gesagt worden, dass sie in der neuen Saison bei uns schwerlich Einsatzzeiten bekommen würden. Deshalb war ihnen geraten worden, sich nach Clubs umzuschauen, bei denen sie Spielpraxis sammeln können, um sich weiterzuentwickeln", sagte Peter Stöger am Montag. Offen ist, wann und wohin sie Köln verlassen, ob sie ausgeliehen oder die Verträge aufgelöst werden. Ebenfalls noch nicht entschieden ist, ob sie noch einmal am Training des neuen Kaders teilnehmen dürfen.

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