1. FC Köln Ein Härtetest im Wortsinn

KÖLN · Der 1. FC Köln verliert das letzte Testspiel gegen den hart agierenden FC Granada mit 0:1.

 Rudelbildung mit Handgemenge: Auch FC-Trainer Peter Stöger eilt auf den Platz, um die Spieler zu trennen.

Rudelbildung mit Handgemenge: Auch FC-Trainer Peter Stöger eilt auf den Platz, um die Spieler zu trennen.

Foto: Thilo Schmülgen

Zu einem Härtetest im Wortsinn wurde der letzte Test vor dem Pflichtspielstart in einer Woche für die Mannschaft des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln. Denn die Spieler des spanischen Erstligisten FC Granada zeigten den Gastgebern am Freitagabend im Rheinenergie-Stadion die gerne zitierte internationale Härte. Dabei gingen sie allerdings mit zunehmender Spielzeit über die Grenze des harten Spiels hinaus und zum unfairen Spiel über, was zwei Platzverweise zur Folge hatte. Das Spiel aber gewannen sie mit 1:0, paradoxerweise durch einen verwandelten Strafstoß.

Den hatte Adam Matuschyk in der 50. Minute verursacht, als er Gegenspieler Ruben Rochina an der Fußsohle traf. Den Elfmeter verwandelte Youssef El-Arabi sicher zum Tor des Tages. Zwei Minuten später kam es nach einem Foul von Juan Carlos Perez unmittelbar vor den Trainerbänken zu einer Rudelbildung mit Handgemenge. Auf Seiten der Kölner griffen Trainer Peter Stöger und Sportchef Jörg Schmadtke ebenso ein wie Ordnungskräfte, um die Spieler zu trennen und die aufgeheizte Atmosphäre zu beruhigen.

Doch vor allem Granadas Trainer Joaquin Caparros giftete immer wieder in Richtung der Kölner und seines Kollegen. Der giftete zurück: "Ich konnte mir ja nicht die gegnerischen Spieler vornehmen, deshalb habe ich versucht, mit dem Trainer der Spanier zu sprechen. Aber es gab da sprachliche Probleme. Er hat mich offenbar nicht verstanden." Und auch den Schiedsrichter nicht, der wiederholt mäßigend auf ihn einredete. In der 55. Minute war für Sascha Stegemann aus Niederkassel, der in der neuen Saison sein Bundesligadebüt gibt, das Maß voll. Er schickte Caparros auf die Tribüne.

Dessen Spieler störte es wenig. Sie behielten ihre harte Gangart bei. Die Folge war ein Platzverweis gegen Abdoul Sissoko in der 71. Minute, nachdem er Slawomir Peszko brutal von den Beinen geholt hatte. "Der eine oder andere bei uns hat ein paar Schrammen an den Beinen abbekommen. Aber das sollte uns eine Lehre sein. In so einem Fall müssen wir uns etwas geschickter verhalten", meinte Stöger an die Adresse seiner Spieler.

Die bemühten sich zunächst darum, spielerische Akzente zu setzen und auf diese Weise zum Erfolg zu kommen. Die besten Möglichkeiten vergab vor der Pause der sehr agile Yuya Osako, als er in der 14. und 36. Minute jeweils per Kopf scheiterte. "Ich habe das Gefühl, dass ich von den Mitspielern immer mehr akzeptiert werde und häufiger den Ball zugespielt bekomme. Da macht das Spielen mehr Spaß", meinte der japanische Nationalstürmer, der wie sechs seiner Kollegen zur Halbzeit ausgewechselt wurde, um anderen Spielern die gleiche Spielzeit zu ermöglichen.

Nicht dabei war am Freitagabend Abend Marcel Risse, der wegen Adduktorenproblemen geschont wurde.

Im Hinblick auf den Pflichtspielstart am nächsten Samstag im DFB-Pokal bei der FT Braunschweig zeigte neben Osako vor allem Daniel Halfar schöne Aktionen in der Offensive. In der Defensive hinterließen die etablierten Dominic Maroh und Kevin Wimmer wie in den Vorwochen einen soliden Eindruck.

Statistik

Köln: Horn; Brecko (46. Peszko), Kalas (46. Maroh), Mavraj (46. Wimmer), Hector; Vogt (46. Matuschyk), Lehmann (46. Gerhardt); Olkowski, Halfar (46. Finne); Zoller, Osako (46. Ujah). - SR: Stegemann (Niederkassel).

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