Miso Brecko ersetzt Pawel Olkowski Die Rückkehr des Kapitäns

KÖLN · Ein klitzekleines Fragezeichen ließ Peter Stöger am Donnerstag noch stehen, als es um die Besetzung der Position des rechten Verteidigers für die Bundesligapartie des 1. FC Köln heute (15.30 Uhr/Sky) bei Hertha BSC Berlin ging. "Möglich", beantworte der Trainer die Frage nach einem Einsatz des sonst offensiv eingesetzten Marcel Risse als Ersatz für den rotgesperrten und verletzten Pawel Olkowski.

 Grund zur Freude hat Miso Brecko (Mitte). Er führt den 1. FC Köln heute in Berlin wieder als Kapitän auf den Platz.

Grund zur Freude hat Miso Brecko (Mitte). Er führt den 1. FC Köln heute in Berlin wieder als Kapitän auf den Platz.

Foto: dpa

Gestern kam dann die Nachricht, dass Risse verletzt ausfällt. So wird es wohl Plan A werden: "Die Grundidee ist es, Miso Brecko einzusetzen", sagte Stöger.

Der Kapitän feiert also heute im Olympiastadion sein Comeback. Es wäre sein erster Startelfeinsatz nach dem 1:4 bei Bayern München am 27. Februar und sein insgesamt zwölfter in dieser Spielzeit. Ungewöhnlich für den Kapitän einer Mannschaft, der zudem mit 155 Bundesligaeinsätzen der mit Abstand erfahrenste und auch dienstälteste Spieler im Geißbockteam ist.

Nicht selten birgt die Entscheidung eines Trainers, den Kapitän auf die Ersatzbank zu setzen reichlich Zündstoff. Ausgerechnet im in der Vergangenheit häufig so aufgeregten Köln aber herrscht auch bei dieser brisanten Personalie absolute Ruhe. "Es ist eine unangenehme Situation für Miso. Es ist auch klar, dass er lieber mehr spielen würde.

Aber er verhält sich so, wie andere sich auch auf der Ersatzbank zu verhalten haben, um gemeinsamen Erfolg zu erzielen", beschreibt Stöger die Situation des Slowenen im Coaching des Österreichers: "Kapitän zu sein heißt bei uns nicht, dass man eine fixe Position in der Startelf hat."

So musste sich Brecko nach seinen ersten sechs Saisonspielen als Stammkraft hinter Pawel Olkowski anstellen, der als der bessere, schnellere und vielseitigere Fußballer gilt. Trotz seiner Stellung und seines Stammplatzes in der slowenischen Nationalmannschaft stellte sich der 30-Jährige klaglos in den Dienst der Mannschaft und brachte seine Leistung, wenn er gebraucht wurde.

Vorbildlich, so wie ein Kapitän eben sein sollte. Da Olkowski mit seinem Kahnbeinbruch im Fuß definitiv bis Saisonende ausfallen wird, dürfte der zweikampfstarke Brecko wieder gesetzt sein. Verdient hätte er es aufgrund seines Verhaltens allemal.

Neben Pawel Olkowski gehören auch Deyversson (Muskelprobleme), Daniel Halfar (Infekt), Lucas Cueto und überraschend Marcel Risse nicht zum Kader für das richtungsweisende Spiel beim Tabellennachbarn Berlin. Bei Risse, der am Mittwoch das Training abbrechen musste, stellten sich gestern beim Abschlusstraining die muskulären Probleme als so schwerwiegend heraus, dass er in Köln bleiben musste.

Für den Flügelflitzer wird wohl der zuletzt gesperrte Slavomir Peszko ins Team rücken. Auch Yannick Gerhardt bestieg um 18 Uhr den Flieger gen Hauptstadt. Nach überstandenem Pfeifferschen Drüsenfieber gehört der 21-Jährige erstmals wieder zum Kader.

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