1. FC Köln Der Verein wirtschaftet "positiv"

KÖLN · Wenn man trotz Verbindlichkeiten in Höhe von rund 32,5 Millionen Euro von einer guten Nachricht sprechen kann, dann wohl der, dass es beim 1. FC Köln zwei Wochen vor der Mitgliederversammlung keine neuen wirtschaftlichen Hiobsbotschaften gibt. Im Gegenteil.

So sieht es zumindest Alexander Wehrle, der seit rund zehn Monaten die Geschäfte des Tabellenführers der zweiten Fußball-Bundesliga führt.

Im Fachjargon hört sich das so an: "Obwohl der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag beim Konzernabschluss von 8,1 Millionen Euro auf 11,0 Millionen angestiegen ist, besteht kein Insolvenzrisiko", sagte Wehrle im Gespräch mit dem GA.

Und: "Wir müssen in dieser Spielzeit keine Ertragslücke schließen. Wir wirtschaften positiv." Soll so viel heißen wie: Die Krise ist noch nicht überstanden, der Club scheint aber auf dem besten Weg in eine solidere Zukunft.

Als er im Januar vom VfB Stuttgart zum FC gekommen sei, habe er nicht gut geschlafen, gesteht Wehrle. Eine Ertragslücke von 6,5 Millionen Euro galt es für das damals laufende Geschäftsjahr 2012/13 zu schließen, das angesichts des Abstiegs in die zweite Liga durch starke Umsatzeinbußen geprägt war.

Die Zuschauereinnahmen sanken von 18,1 auf 11,3 Millionen Euro, die Werbeeinnahmen von 26,7 auf 17,8 Millionen, die Fernsehgelder von 17,0 auf 7,9 Millionen - insgesamt ein Rückgang um 25 Millionen Euro.

Zwar wurden die Ausgaben für die Spielergehälter von 33,0 auf 18,6 Millionen Euro stark gesenkt, was aber nicht reichte, um die Mindereinnahmen auszugleichen. Das aktuelle Personal-Budget für den Zweitligakader soll weiter auf etwa 17 Millionen Euro reduziert worden sein, bei leicht steigenden Einnahmen.

Dennoch: Eine wirtschaftliche Gesundung des Clubs sei nur in der Bundesliga möglich, betont Alexander Wehrle. Eine nennenswerte Entschuldung hält der 38-Jährige binnen vier Jahren für möglich, sofern der Club im Oberhaus spielt.

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