Jonas Hector Der Schampus bleibt noch unter Verschluss

KÖLN · Kölns Neu-Nationalspieler Jonas Hector lädt seine Kollegen erst nach dem Bundesligaspiel gegen Hertha BSC Berlin ein

 Wieder im FC-Dress: Nationalspieler Jonas Hector. FOTO: SCHMÄLGEN

Wieder im FC-Dress: Nationalspieler Jonas Hector. FOTO: SCHMÄLGEN

Unterhält man sich in diesen Tagen mit Spielern oder Verantwortlichen des 1. FC Köln über die bevorstehende Aufgabe gegen Hertha BSC, so bekommt man stets gleichlautende Antworten. "Wir sollten gewarnt sein durch das Spiel gegen die Freiburger. Die standen punktemäßig wie jetzt die Berliner hinter uns", sagte beispielsweise Jonas Hector gestern. Und um nicht das zweite Heimspiel in Folge zu verlieren, müsse man an die Aufgabe "konzentriert herangehen und versuchen, die liegen gelassenen Punkte diesmal hierzubehalten".

Das ist wohl einfacher gesagt als getan - ohne ausgerechnet dem Neu-Nationalspieler fehlenden Einsatz oder mangelhafte Einstellung unterstellen zu wollen. Schließlich war der Linksverteidiger nach der Rückkehr von der Nationalmannschaft direkt zum Geißbockheim gekommen, statt nach Hause zu fahren. Weil die Kollegen ihr Training aber bereits absolviert hatten, nahm der 24-Jährige kurzerhand an der Übungseinheit der Regionalligamannschaft teil.

"Die anderen Nationalspieler, die ebenfalls später eintrafen, sind gelaufen oder haben in der Halle regenerativ gearbeitet. Aber Jonas wollte etwas mit dem Ball machen und hat deshalb mit dem Nachwuchs trainiert. So ist er eben", meinte Peter Stöger zufrieden. Der wünscht sich für das Samstagabendspiel gegen die Hertha, "dass wir die positive Stimmung der letzten Wochen mitnehmen".

Bewusst ließ er dabei außer Acht, dass er nach dem 0:1 gegen Freiburg die zu hohe Erwartungshaltung des eigenen Publikums und den aus dem Rückstand erwachsenen Unmut damals angeprangert hatte. Fans und Mannschaft hätten sicherlich ihre Lehren daraus gezogen, meinte der Trainer gestern. Was der Wiener vielmehr in den Fokus stellen wollte, war das positive Bild von vier Siegen in den letzten fünf Pflichtspielen.

Wie wichtig die neun Punkte aus den Begegnungen gegen Dortmund, in Bremen und bei der TSG Hoffenheim waren, zeigt der Blick auf die Tabelle. Denn dort reichen dem FC die 15 Punkte aus elf Spielen gerade einmal für Platz zehn im Mittelfeld. "Das zeigt, wie ausgeglichen die Liga besetzt ist. Gegen Berlin wird es wieder ein Spiel auf Augenhöhe", glaubt Stöger. Auch wenn die Hertha mit einem Punkt aus fünf Gastspielen die auswärtsschwächste Elf der Bundesliga darstellt, sei man auf der Hut.

Personell dürfte es bei den Kölnern kaum Veränderungen gegenüber der Startformation gegen Hoffenheim geben. Möglich wäre, dass Daniel Halfar zurückkehrt.

Unabhängig von dieser Überlegung war jene von Jonas Hector, wann er seinen Kollegen jenen Schampus kredenzt, den die für den Fall seines Länderspieldebüts eingefordert hatten. Bei seiner Nominierung war nur mit alkoholfreiem "Kindersekt" angestoßen worden. "Vielleicht machen wir es Anfang nächster Woche. Jetzt wäre es wohl nicht die richtige Spielvorbereitung", meinte Hector.

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