1. FC Köln Der FC wählt die Sicherheitsvariante

KÖLN · Ein torloses Fußballspiel ist wahrlich nicht das, was sich Fans wünschen - vor allem dann, wenn sie, wie geschehen, stundenlang für den Kartenkauf angestanden und dann bis zu 65 Euro ausgegeben haben.

Dennoch gab es nach dem Abpfiff in Köln so gut wie ausnahmslos Applaus von den 5000 Anhängern des HSV und den 45.000 der Gastgeber. Zu den wenigen Unzufriedenen gehörte Peter Stöger, "weil wir ein Tor schießen wollten". Mit dem ersten Zähler für das Klassenerhaltskonto könne er jedoch leben.

Erstaunt hatte der Trainer des Bundesliga-Rückkehrers 1. FC Köln mit seiner Startelf, in der zehn Aufstiegsspieler standen. Nur Yuya Osako durfte von den sieben Neuverpflichtungen von Beginn an ran. Er habe das vollste Vertrauen zu jenen Spielern, die Zweitligameister geworden seien, sagte der Wiener, stellte aber auch klar: "Es war kein Geschenk." Man sei vielmehr der Auffassung, dies sei die stabilste Aufstellung.

Dass die Sicherheit beim Bundesligarückkehrer an oberster Stelle stand, zeigte sich auch bei den Auswechslungen, als mit Kevin Vogt für Yuya Osako und Pawel Olkowski für Marcel Risse zwei defensivere für offensive Spieler kamen. "Wir wollten beim ersten Schritt zurück in die Bundesliga lieber den einen Punkt abzusichern, als am Ende mit leeren Händen dazustehen", meinte Jörg Schmadtke.

[kein Linktext vorhanden]Der hatte im ersten Spieldurchgang bei seiner Mannschaft zu viel Respekt angesichts des ersten Bundesligaauftritts nach 840 Tagen Unterbrechung festgestellt. Die dadurch hervorgerufene Hemmnis löste sich freilich in der zweiten Hälfte, in die der HSV spritziger startete und durch Ivo Ilicevic gleich eine Doppelchance (48./49.) besaß.

1. FC Köln - Hamburger SV 0:0
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Die Antwort der Gastgeber: Tony Ujah köpfte René Adler in die Hände (51.), Yuya Osako schoss vorbei (54.). Die beiden Stürmer hatten es nicht einfach, da es ihnen an Unterstützung mangelte. Zunächst hatte man sie meist vergeblich mit lang geschlagenen Bällen bedacht, nach der Pause mit Flachpassspiel versucht. "Da wurde es besser, aber noch nicht gut genug", befand Marcel Risse.

Warum sich die Kölner noch schwer taten im neuen Umfeld, erklärte Timo Horn: "Der Fußball in der Bundesliga ist von ganz anderer Qualität als in der Zweiten Liga. Da müssen wir uns zunächst akklimatisieren." In der zweiten Halbzeit sei das bereits ganz gut gelungen.

HSV-Coach Mirko Slomka wirkte ebenfalls zufrieden. "Ich kann mit dem Remis gut leben", sagte der Trainer des Clubs, der in der vergangenen Saison mit 75 Gegentreffern die Schießbude der Liga gewesen war.

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