1. FC Köln Der FC richtet sich auf stürmische Gastgeber ein

KÖLN · Wenn die Spieler des 1. FC Köln bei der taktischen Vorbesprechung zum Bundesliga-Derby am Samstag (15.30 Uhr) Videoaufnahmen von den jüngsten Leverkusener Spielen sehen, werden Ausschnitte von der Begegnung der Werkself gegen Monaco kaum dabei sein.

 Mit seinen exakt gespielten Pässen kann Kevin Vogt die gegnerischen Abwehrreihen vor Probleme stellen.

Mit seinen exakt gespielten Pässen kann Kevin Vogt die gegnerischen Abwehrreihen vor Probleme stellen.

Foto: Schmülgen

Zum einen könne man nicht so defensiv agieren, wie das die Monegassen taten, zum anderen habe man bereits zuvor genug Anschauungsmaterial zusammengestellt, begründete dies Trainer Peter Stöger.

Der hatte sich die Fahrt auf die andere Rheinseite zum Champions-League-Spiel an dem nasskalten Abend gespart. Mit seiner leichten Erkältung wollte er nichts riskieren. Überhaupt würden die Partie und ihr Ausgang keinen Einfluss auf den Lokalschlager haben, ist Kölns Sportchef Jörg Schmadtke überzeugt: "Ein Derby hat seinen besonderen Reiz. Das ist wie ein Pokalspiel. Da vergessen die Spieler mögliche Wehwehchen und geben alles."

Er wünscht dem Nachbarn alles Gute für das Achtelfinale der Champions League und freut sich für Samstag "auf stürmende Leverkusener". Denn, dass der Tabellenvierte einmal mehr mit extrem hohem Tempo gegen die Kölner anrennen wird, davon ist der frühere Bayer-Ersatztorhüter (ohne Einsatz beim Einjahresengagement) überzeugt.

Um dafür gewappnet zu sein, hat sich Stöger etwas einfallen lassen, ohne die Taktik zu verraten. Nimmt er jedoch nicht einen völlig neuen Ansatzpunkt, dann wird er das Zentrum des eigenen Spiels in Form einer defensiven Dreierkette im Mittelfeld zusätzlich stärken. Neben Matthias Lehmann könnte Adam Matuschyk als Mann für spezielle Fälle auf der linken Seite und Kevin Vogt rechts neben ihm spielen. Im Heimspiel gegen Hertha BSC hatte Vogt im offensiven Mittelfeld begonnen, vermochte sich dort aber nicht wie gewohnt mit Vorlagen in Szene zu setzen.

[kein Linktext vorhanden]Als er nach der Pause mehr aus der Defensive kam, sorgte er gleich wieder mit zwei öffnenden Pässen für Gefahr. Auf diese Stärke des 23-Jährigen dürfte der Trainer in Leverkusen setzen. Dagegen taugt Kevin Vogt nicht als gutes Omen für das Spiel gegen den Nachbarn. Denn in allen bisherigen Begegnungen, die er in den beiden letzten Jahren mit dem FC Augsburg gegen Bayer 04 absolvierte, gab es Niederlagen (zwei Mal 1:2, zwei Mal 1:3). Eine weitere würde Köln den Abstiegsrängen wohl näher bringen, das Punktepolster zu den Clubs im roten Bereich möglicherweise reduzieren.

"Wir haben es verstanden, mit den Höhen und Tiefen, die wir bisher in dieser Saison erlebt haben, umzugehen", so Stöger, der nach der unglücklichen Heimpleite gegen Berlin einmal mehr auf eine positive Reaktion seiner Spieler hofft. Schmadtke wäre es freilich lieber gewesen, wenn man statt gegen Top-Mannschaften wie Dortmund und Hoffenheim gegen vermeintliche Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg wie Hertha, Freiburg oder Frankfurt gewonnen und nicht verloren hätte.

Ungeachtet dessen, dass die Kölner auf gegnerischem Grün antreten, dürfen sie mit lautstarker Unterstützung rechnen. Offiziell geht der FC von 6000 Fans aus, die die Mannschaft begleiten. Da die Karten in Leverkusen frei verkauft wurden, könnten es aber auch um die 8000 Kölner Anhänger sein.

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