Neuer Ärger um Lukas Podolski und die Nummer 10 Der FC ist um Gelassenheit bemüht

KÖLN · Oben auf der riesigen Bühne wurde bei der Mannschaftspräsentation vom Gemeinschaftssinn als Rezept für den vergangenen Erfolg und Hoffnung auf zukünftigen erzählt. Unten auf den Vorwiesen des Rheinenergie-Stadions zelebrierten ihn die zuschauenden und zuhörenden Fans, indem nach Vereinsangaben rund 30.000 von ihnen zur Saisoneröffnung des 1. FC Köln kamen.

Und auch den aktuell aufgestellten Rekord von 64.000 Vereinsmitgliedern führt Werner Spinner auf den neuen Zusammenhalt zurück: "Die Menschen wollen zur FC-Familie gehören, weil sie mittlerweile wieder ein großes Vertrauen in den Verein besitzen."

Deshalb sei es wichtig, so der Präsident, dass man intern Ruhe bewahre. Werner Spinner bezog dies auf mögliche Zeiten, in denen es sportlich nicht so erfolgreich laufen könnte wie in der meisterlichen Vorsaison. In einem anschließenden Gespräch mit dieser Zeitung bezog er den Aufruf zur Gelassenheit allerdings ebenso auf die neueste Wendung im Fall Lukas Podolski.

Der unterstützt künftig die Kölner RheinStars. Als einer von sieben Gesellschaftern soll der Fußball-Weltmeister dem aufstrebenden Basketball-Viertligisten bei der Sponsorensuche Türen öffnen helfen. Im Gegenzug reservierte das Management der Korbjäger dem ehemaligen FC-Publikumsliebling ein RheinStars-Trikot mit der Nummer 10.

Das wirkte wie ein Affront gegenüber dem Fußballclub, der kürzlich die ursprünglich Lukas Podolski vorbehaltene Nummer 10 an Patrick Helmes vergeben hatte. Gestern nun bemühte sich Werner Spinner um besagte Gelassenheit. Das Thema Lukas Podolski und die 10 seien für den 1. FC Köln erledigt. "Lukas Podolski ist von uns aus diesem Grund zu einem Gespräch ins Geißbockheim eingeladen worden. Bislang ist er der Einladung nicht gefolgt. Aber sie steht nach wie vor. Wir sind jederzeit bereit, mit ihm zu reden", erklärte der Präsident, der außerdem betonte, dass es von Vereinsseite keinen Bruch mit dem ehemaligen Spieler geben könne.

[kein Linktext vorhanden]Darüber hinaus bestätigte Werner Spinner, dass es einmal mit RheinStars-Geschäftsführer Stephan Baeck ein Gespräch über die Möglichkeit einer Zusammenarbeit zwischen den Vereinen gegeben habe. Es sei ganz unverbindlich gewesen, und bis heute warte man auf eine Antwort seitens des Basketballvereins.

Auch für Jörg Schmadtke ist die Diskussion um die Nummer 10 kein Thema mehr. "Wir haben dazu alles gesagt. Außerdem sind es beim Basketball doch andere Nummern, deren Träger sich außerordentliche Verdienste erworben haben", meinte der FC-Sportchef hinsichtlich der Trikot-Reservierung durch die Basketballer für Podolski.

Der hatte am Rande der Basketballveranstaltung gemeint, er sei nicht beleidigt, weil die ihm vor zwei Jahren zugesprochene Nummer nun seinem ehemaligen Mitspieler Patrick Helmes gegeben worden sei. "Ich habe mich nur gewundert, dass mich nach der WM niemand vom FC angerufen hat, obwohl man meine Nummer hat und ich die ganze Zeit in Köln war." Gestern flog er zurück nach London, wo er nach seinem Sonderurlaub heute beim FC Arsenal zusammen mit Per Mertesacker und Mesut Özil das Training aufnimmt.

Der FC-Mannschaft wünschte er im Übrigen, dass sie eine gute Rolle in der Bundesliga spiele. Das erhoffen sich natürlich alle im Verein. Guten Mutes dafür ist Neuzugang Kevin Vogt. "Wir sind fit. Es kann losgehen", meinte der Ex-Augsburger, der überwältigt war vom Fan-Zuspruch. So erging es auch Peter Stöger. Obwohl der Trainer das Ganze aus dem Vorjahr kannte, gestand er nach dem Abgang von der Bühne: "Ich bin gerührt. Für mich ist das noch immer keine Selbstverständlichkeit, wenn man von den Menschen so gefeiert wird."

Derweil wünschte sich Vize-Präsident und Torwart-Legende Toni Schumacher: "Auch in der neuen Saison soll die Mannschaft wieder der Star sein. Die Jungs müssen wieder so eine verschworene Gemeinschaft werden, wie sie es im letzten Jahr waren."

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