1. FC Köln Der FC hält phasenweise mit den Bayern mit

MÜNCHEN · Als Geschenk zum Wiegenfest sollte die bloße Anwesenheit des 1. FC Köln ausreichen, hatte Sportchef Jörg Schmadtke im Vorfeld schmunzelnd gemeint.

 Sieger im Kopfballduell mit Bastian Schweinsteiger ist in dieser Szene Anthony Ujah, der für die Kölner zum 1:2 traf.

Sieger im Kopfballduell mit Bastian Schweinsteiger ist in dieser Szene Anthony Ujah, der für die Kölner zum 1:2 traf.

Foto: dpa

Am Ende beließen es die Gäste dann doch nicht nur dabei, sondern erlaubten den Bayern auf den Tag genau 115 Jahre nach der Vereinsgründung auch den standesgemäßen 4:1 (2:1)-Erfolg. Allerdings stemmten sie sich nach anfänglichen Problemen mit aller Kraft gegen diese Niederlage.

"Wir hatten sehr gute Chancen zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Die sollte man schon nutzen, sonst kann man bei den Bayern nichts holen. Aber wir wussten ja schon vorher, dass alles passen muss, wenn man in München punkten will", meinte Timo Horn nach dem Spiel.

Mit einer unerwarteten Startaufstellung hatte Peter Stöger die Münchner zu überraschen versucht. War die Hereinnahme von Miso Brecko als Rechtsverteidiger noch erwartet worden, so kam der Wechsel von Pawel Olkowski von der rechten auf die linke Abwehrseite ebenso unvorbereitet wie die Versetzung von Jonas Hector. Der rückte als dritter Sechser nach vorne an die linke Seite von Matthias Lehmann.

Der Schachzug mit Olkowski sollte vor allem die Kreise von Arjen Robben einschränken. Andererseits erhofften sich die Kölner durch Hector im Mittelfeld zusätzliche Stabilität. Alle Überlegungen, dem Münchner Ansturm etwas Standfestes entgegenzusetzen, waren aber bereits nach drei Minuten Makulatur. Die bereits vierte Ecke, von Arjen Robben hereingebracht, köpfte Bastian Schweinsteiger ein.

50 Sekunden später rettete Timo Horn vor Franck Ribery. Auch gegen Robert Lewandowski blieb Kölns Schlussmann in der elften Minute Sieger, um im nächsten Moment das 0:2 hinnehmen zu müssen. Kevin Vogt und Matthias Lehmann schauten Ribery so artig zu, wie es sich für Mitglieder der zweitfairsten Mannschaft nach den Bayern gehört, und der Franzose bedankte sich mit einem neben den linken Innenpfosten platzierten Torschuss.

Wie von Münchens Matthias Sammer gefordert hatten die Gastgeber vom Gefühls- auf den Maschinenmodus umgeschaltet. Eine Attacke nach der anderen initiierten sie, gaben sich "gnadenlos gierig", wie der Sportvorstand verlangt hatte. "Aber man darf den Kölnern natürlich nicht solche Konterchancen bieten", ärgerte er sich später.

Nachdem die Gäste zu Beginn wie das Kaninchen vor der Schlange erstarrt waren, fanden sie ab der 25 Minute besser ins Spiel, trauten sich mehr zu. Doch nicht eine der Kontermöglichkeiten wurde genutzt, sondern der zweite Eckball brachte in seiner Folge das Anschlusstor. Denn nach Zuspiel von Jonas Hector zirkelte Matthias Lehmann den Ball von rechts zum linken Pfosten, wo Tony Ujah am höchsten stieg und einköpfte. Nach seinem achten Saisontreffer ging es umgehend in die Halbzeitpause.

Nach dem Wechsel bemühten sich die Bayern gleich darum, den alten Abstand wieder herzustellen. Doch in der 58. Minute musste Manuel Neuer sein Können beweisen, als er einen Schuss von Tony Ujah nach Peszko-Flanke um den Pfosten drehte. Und nach der folgenden Ecke war es wieder der Torwart, der beim Nachschuss des eingewechselten Marcel Risse per Faustabwehr die Münchner vor dem 2:2 bewahrte.

"Da hat man gesehen, dass die Bayern nicht nur starke Stürmer, sondern auch einen überragenden Torwart besitzen", meinte Kevin Wimmer. Und Peter Stöger ergänzte: "Es mag nach einem 1:4 komisch klingen, aber wir haben eine gute Leistung gezeigt."

Arjen Robben war es dann, der eine Flanke von links über Pawel Olkowski hinweg ins entgegengesetzte Toreck köpfte (67.). Es war sein 17. Saisontreffer. Wenig später, Neuer hatte zuvor nochmals rettend den Ball bei einem Schuss Daniel Halfars um den Pfosten gelenkt, legte er noch zum 4:1 auf, das Robert Lewandowski gelang.

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