Interview mit Peter Stöger Der FC-Trainer über die Chancen gegen den SC Paderborn

KÖLN · Nach zwei Unentschieden wollen die Verantwortlichen des 1. FC Köln am Samstag beim SC Paderborn den ersten Punktspielsieg sehen. Peter Stöger, der Trainer des Fußball-Zweitligisten, hält das für machbar.

Herr Stöger, am Montagabend gewann der SC Paderborn, Ihr nächster Gegner, das Pokalspiel in Duisburg mit 3:2. Waren Sie dort und haben die Mannschaft beobachtet?
Peter Stöger: Nein!

Warum nicht?
Stöger: Das Auto war voll. Nein, im Ernst, es waren genug Beobachter von uns vor Ort. Wir hatten beschlossen, dass einer zu Hause bleibt und sich das Spiel am Fernseher anschaut. Da hat man die Wiederholungen und andere Blickwinkel aufs Geschehen. Bei der Videoanalyse, die wir jetzt abhalten, kommen wir dann mit unseren Ansichten zusammen. Da werden wir uns beraten.

Welche Erkenntnisse haben Sie vor dem Bildschirm vom SC Paderborn gewonnen?
Stöger: Ich will nicht überheblich wirken wenn ich sage, dass es eine machbare Aufgabe ist. Aber dafür müssen wir zu unserem Spiel finden. Da sollten wir an die Partie gegen Trier anknüpfen, gepaart mit der Offensivarbeit aus der zweiten Halbzeit gegen Düsseldorf. Dann müssten wir den ersten Dreier holen.

Sie sehen Ihre Mannschaft also als Favoriten gegen den punkt- und torlosen Tabellenletzten?
Stöger: Zunächst einmal glaube ich, dass diese Platzierung nicht das wahre Leistungsvermögen des Gegners widerspiegelt. Ungeachtet dessen werden wir häufiger in der Favoritenrolle sein. Dennoch müssen wir uns stets die Chancen erarbeiten. Es wird nichts leicht von der Hand gehen.

Die Fortentwicklung zu dem Offensivspiel, das Sie sich vorstellen, ist also ein Prozess der kleinen Schritte.
Stöger: Ja, klar. Eine Entwicklung vollzieht sich meist in kleinen Schritten. Da passt das Cup-Spiel in Trier, das ich als solide bezeichnen möchte. Man hat bei vielen anderen Begegnungen des Pokalwochenendes gesehen, wie lange sie auf der Kippe standen, und es hat ja auch einige Favoriten erwischt.

Sie haben in Trier in der Viererkette eine Umstellung vorgenommen: Bruno Nascimento spielte für Roman Golobart. Wird es so auch am Samstag sein?
Stöger: Das werden wir sehen. Da und dort spielen wir gefällig, aber noch nicht so, dass zehn oder elf Spieler sicher sein könnten, zum Einsatz zu kommen. Das meine ich ganz ehrlich. Die Jungs müssen Gas geben. Den Eindruck, dass sich jemand zurücklehnen könnte, habe ich noch nicht gewonnen. Man darf sich im Training nicht hängen lassen. Der Unterschied zwischen denen, die spielen, und denen, die auf der Bank sitzen, ist möglicherweise nicht so groß.

Ihre Mannschaft muss in Paderborn gewinnen.
Stöger: Weil...?

...der Abstand zu den Führenden sonst weiter anwächst, vergleichbar mit der vergangenen Spielzeit.
Stöger: Darauf habe ich die Spieler auch schon hingewiesen. Für alles, was man jetzt liegen lässt, muss man später einmal eine Siegesserie starten. Mit Paderborn und danach Sandhausen kommen Aufgaben auf uns zu, die machbar sind.

Einen Fehlstart wie vor einem Jahr wird es nicht geben?
Stöger: Ganz so schlimm wie mit den zwei Punkten aus den ersten sechs Spielen wird es diesmal nicht werden - glaube ich. Wenn doch, dann haben wir ein Problem.

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