Köln verliert in Mainz 0:2 Dem FC mangelt es an Durchsetzungskraft

MAINZ · Es bleibt dabei: Wenn die Mannschaft des 1. FC Köln nicht mit dem Rücken zur Wand steht, gewinnt sie in dieser bald beendeten Spielzeit selbst angesichts bester Torchancen nicht.

 Die Sprache verschlug es FC-Trainer Peter Stöger.

Die Sprache verschlug es FC-Trainer Peter Stöger.

Foto: dpa

Weil andererseits einige Fehler in der Abwehr von den Mainzern zwei Mal genutzt wurden, gab es auch nicht die in solchen Fällen fast obligatorische Kölner Nullnummer.

Dieses 0:2 war freilich so unnötig wie ungerecht, spiegelte allerdings einmal mehr die Misere des Aufsteigers wider: Es mangelt an Durchsetzungsvermögen im gegnerischen Strafraum. Das zu ändern, wird die große Aufgabe für die nächste Spielzeit sein. Welche neuen Spieler dafür zur Verfügung stehen, ist nach wie vor das Geheimnis von Jörg Schmadtke und Jörg Jakobs.

Ebenfalls ein Geheimnisträger war erneut Günter Perl. Zum wiederholten Mal verweigerte der Schiedsrichter aus Pullach im Münchner Süden den Kölnern mindestens einen Strafstoß, wenn nicht gar zwei. Beim Stand von 0:1 aus Gästesicht - Ja-Cheol Koo hatte 75 Sekunden nach Beginn der zweiten Spielhälfte getroffen - reklamierte Marcel Risse in der 59. Minute bei Perl einen Handelfmeter. "Ich will den Ball an einem Mainzer vorbei chippen. Der hat im Fallen den Arm weit draußen und fälscht ihn ab. Sonst wäre er zu Bard Finne gekommen, der völlig frei vor dem Tor stand", schilderte der an diesem Tag beste Kölner die Szene aus seiner Sicht.

Nur vier Minuten später wollte Günter Perl erneut nichts gesehen haben, obwohl sein Blick genau auf Dominic Maroh gerichtet war. Der stand nach einem Eckball einen Meter vor dem Tor, sah den Ball heranfliegen und wollte ihn einnicken, "da bekomme ich einen Stoß in den Rücken und verliere das Gleichgewicht". Johannes Geis war der Übeltäter, doch der Strafstoßpfiff blieb aus.

Angesichts des zuvor aus eigener Kraft erreichten Klassenerhalts konnte es Peter Stöger mit Fassung ertragen. "Ich schaffe es, mich nicht mehr ganz so aufzuregen. Mittlerweile gewöhne ich mich an die Situationen. Gefühlt haben wir sechs, sieben Elfmeter in dieser Saison nicht bekommen. Vielleicht klappt es in der nächsten besser, wenn sie uns zustehen. Geschenkt möchte ich sie nicht", meinte der Trainer. Geschenkt bekamen die Kölner auch nicht die mögliche Führung, als Yuya Osako in der 34. Minute nach Pass von Risse einschoss. Bei der knappen Abseitsentscheidung schaute das Schiedsrichtergespann besser hin als bei den strittigen Strafstoßszenen. Zwei Minuten später scheiterte Bard Finne an Torwart Loris Karius, der mit einer spektakulären Fußabwehr auch gegen Yuya Osako rettete (38.).

Eine weitere Glanzparade zeigte der U-21-Nationaltorwart erneut gegen Finne (52.). Und als er von Kevin Vogt einmal überlupft wurde (53.), segelte der Ball auch über das Tor. "Wir haben uns gute Chancen herausgespielt, nur leider den Sack nicht zugemacht", stellte Thomas Kessler fest, der in der 83. Minute noch das entscheidende 0:2 durch Jairo hinnehmen musste.

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