Fußball-Testspiel Bonner SC bietet dem 1. FC Köln Paroli - Stanislawski stinksauer

BONN · Fußball-Zweitligist 1. FC Köln hat im Freundschaftsspiel beim Landesligisten Bonner SC mit einer sehr mageren Vorstellung einen 2:1 (0:0)-Sieg errungen. Vor 3100 Zuschauer kämpfte der Sechstligist im Bonner Sportpark Nord aufopferungsvoll und bot dem FC über 90 Minuten Paroli.

 Kölns Daniel Royer (r.) erzielte das 1:0 für den FC.

Kölns Daniel Royer (r.) erzielte das 1:0 für den FC.

Foto: Horst Müller

Nach dem Abpfiff fielen sich die Spieler des Fußball-Landesligisten Bonner SC in die Arme und liefen jubelnd zu den rund 3100 Zuschauern, die das Freundschaftsspiel des Sechstligisten BSC gegen den Bundesliga-Zweitligisten 1. FC Köln mit verfolgten.

Die Bonner Löwen durften nach der knappen 1:2 (0:0)-Niederlage zu Recht stolz auf sich sein. Die Truppe von Trainer Deniz Bakir bot dem turmhohen Favoriten über die gesamten 90 Minuten aufopferungsvoll Paroli. Bakir: „Ich hoffe, dass wir uns heute wieder in die Herzen der Bonner Fans gespielt haben. Unser Verein braucht solche Spiele und wir sind sehr dankbar, dass der FC Köln sich die Zeit genommen hat.“

Während Bakir zufrieden und glücklich Interviews gab, verließ Kölns Trainer Holger Stanislawski völlig angefressen den Platz. Er war von der „Leistung“ seiner Mannschaft total enttäuscht: „Ich habe heute bei uns nur negatives gesehen. Das war ein Spiel auf Augenhöhe. Das sagt eigentlich alles.“

Stanislawski saß während des Spiels teilweise wie versteinert auf seinem Stuhl an Spielfeldrand. In der ersten Halbzeit konnte sich der FC, der ohne seine Nationalspieler in Bonn antrat, nur ganz selten in Szene setzen. Die BSC-Abwehr um Younes Tazit funktionierte hervorragend. Und wenn es mal etwas gefährlicher wurde, war Bonns Torhüter Andy Hubert zur Stelle.

Der 22-jährige hielt überragend und wehrte in der zweiten Halbzeit per Fuß sogar einen Elfmeter von Chong Tese ab (58 Minute). Die ungewohnt große Fankulisse beflügelte den BSC sichtlich. In der 14. Minute war Huber zur Stelle, als Kölns Kapitän Adam Matuschyk aus 14 Metern abgezogen hatte.

[kein Linktext vorhanden]In der 31. Minute ließ sich Huber ebenfalls nicht aus der Ruhe bringen. FC-Stürmer Chong Tese scheiterte aus sieben Metern kläglich. Das war es auch schon. Auf der Gegenseite hatten die Zuschauer schon der Torschrei auf den Lippen, als Sascha Schwanenberg nur knapp am Tor vorbei köpfte (38.). Der ehemalige Bonner und Kölner Trainer Erich Rutemöller war enttäuscht: „Der FC hat nicht genug Einsatz gezeigt“.

Bonner SC - 1. FC Köln
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Von der Vereinspolitik des FC ist Rutemöller aber überzeugt: „Der krasse Schnitt war richtig. Es werden jetzt ein bis zwei sehr dürre Jahre beim FC geben. In dieser Zeit muss man sich weiterentwickeln.“ Nach weiteren Glanzparaden von Huber schaffte der FC in der 57. Minute aus zwölf Metern durch Daniel Royer dann doch das 1:0.

Anschließend hielt Huber einen Foulelfmeter gegen Tese. Nur wenig später sorgte der bärenstarke Bonner Stürmer Sven Bockrath für großen Jubel. Er düpierte nach einem langen Pass zwei Kölner und ließ FC-Keeper Thomas Kessler keine Chance.

Der FC hatte Glück, dass es noch einen weiteren Foulelfmeter an Tese gab, den Matthias Lehmann zum 2:1 (75.) verwandelte. Beinahe wäre BSC-Spieler Faizal Akbar noch das 2:2 geglückt, aber Kessler konnte in der 77. Minute gerade noch abwehren.


Bonner SC: Hubert (60. Zidlicky), Tazit (85. Neumann), Koulefionou, Turhan (63. Ziodouris), Duarte (68. Glombik), Bockrath (90. Jouini), Feyen, Broja (60. Akbar), Kim, Yoo, Schwanenberg (70. Khutsishvili).
1. FC Köln: Kessler, Kübler, Nikolaou (46. Basala-Mazana), Matuschyk, Tese, Hector, Jajalo, Spinnrath, Royer, Clemens, Lehmann.

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