1. FC Köln Aufstieg mit 3:1-Sieg perfekt gemacht

KÖLN · "Wir sind Sieger, die Bundesliga hat uns wieder!", so singend stürmten die FC-Profis Montagabend in die laufende Pressekonferenz eine halbe Stunde nach Spielende.

Dabei liefen Maurice Exslager und Dominic Maroh vorneweg, stürmten am flüchtenden Gästetrainer Peter Neururer vorbei und überschütteten ihren Meistertrainer Peter Stöger zum wiederholten Mal an diesem Aufstiegsabend mit Kölsch. "Sie haben etwas von meinem Wiener Humor angenommen. Das macht sie noch liebenswerter", meinte Peter Stöger mit breitem Grinsen.

Das Feiern hatte nach dem 3:1-Sieg und der damit verbundenen vorzeitigen Zweitligameisterschaft auf dem Platz begonnen. Doch schnell musste sich alles vor den Kabinengang verlagern, weil der Platzsturm einsetzte. Den hatte man zwar durch das Hochfahren der Spielfeldumzäunung verhindern wollen. Doch schnell mussten unter dem enormen Druck der Menschenmassen die Fluchttore ins Innere geöffnet werden.

Allerdings ging es dann friedlich zu, wenngleich beispielsweise der ausgerissene Rasen am Elfmeterpunkt, von dem aus Patrick Helmes die Führung in der 64. Minute erzielt hatte, schnell einen neuen Besitzer fand. Die Spieler zogen unterdessen singend und immer wieder Bier und Limonade verspritzend durch die Katakomben der Arena und schließlich hinauf auf die Pressetribüne, von wo aus sie sich den rot-weißen Massen auf dem Spielfeld zeigten.

[kein Linktext vorhanden]"Das ist kaum in Worte zu fassen, was hier um uns herum abgeht. Es ist von Saisonbeginn an unser großes Ziel gewesen, aufzusteigen. Aber es war ein schweres Stück Arbeit, auch wenn wir es jetzt schon so frühzeitig und letztlich überlegen geschafft haben", freute sich Marcel Risse. Der hatte keine fünf Minuten nach seiner Einwechslung zu Beginn der zweiten Halbzeit die Bochumer Führung von Danny Latza (42.) ausgeglichen.

Dem Elfmetertor von Patrick Helmes ("Jetzt feiern wir drei Tage, und dann geht's nach Ingolstadt, wo wir nach Aufstieg und Meisterschaft unsere Serie auf sieben siegreiche Spiele ausbauen wollen") war ein Foul an ihm vorausgegangen, für das Gegenspieler Jonas Acquistapace des Feldes verwiesen wurde.

"Für mich war das nicht nachzuvollziehen. Das war schon kurios", meinte Peter Neururer, nachdem Schiedsrichter Guido Winkmann zuvor sehr viel hatte durchgehen lassen. Den Kölnern aber attestierte er: "Ihr habt eine absolut überragende Mannschaft. Ich hoffe, das war der letzte Aufstieg in der Geschichte des 1. FC Köln." Dann ergriff er vor den anstürmenden Kölner Feierbiestern die Flucht.

[kein Linktext vorhanden]Den Schlusspunkt zum 3:1-Sieg hatte der für Patrick Helmes eingewechselte Tony Ujah in der 81. Minute gesetzt. Beim Feiern tat sich der Nigerianer vor allem dadurch hervor, dass er sich immer wieder neue Brauseflaschen besorgte und damit jeden in seiner Nähe stehenden duschte.

"Das ist ein unglaublicher Moment. Alles fällt von einem ab, wunderbar", beschrieb Timo Horn seine Gefühle und lobte dann die FC-Fans: "Sie haben uns nach vorne gepeitscht, heute und immer wieder, wenn es für uns eng wurde. Sie stehen unglaublich hinter uns. Sie haben es sich redlich verdient, dass wir wieder in der Bundesliga spielen."

Vor der Partie hatte die Münchner Abendzeitung verbreitet, dass der 1. FC Köln Interesse an Yuya Osako vom TSV 1860 München habe. Der japanische Nationalstürmer, der erst in der Winterpause zu den "Löwen" gewechselt war, soll aufgrund einer Ausstiegsklausel für vergleichsweise günstige 1,6 Millionen Euro zu verpflichten sein.

Statistik

Köln: Horn; Brecko, Maroh, Wimmer, Hector; Lehmann; Nagasawa (82. Gerhardt), Matuschyk (46. Risse), Halfar, Peszko; Helmes (76. Ujah).
Bochum: Luthe; Klostermann, Maltritz, Fabian, Acquistapace; Jungwirth, Latza (82. Gulden); Freier (66. Butscher), Tasaka, Cwielong (77. Kreyer); Sukuta-Pasu.
SR: Winkmann (Kerken)
Tore: 0:1 Latza (42.), 1:1 Risse (50.), 2:1 Helmes (64.), 3:1 Ujah (81.).
Zuschauer: 49.100.
Rote Karte: Acquistapace (63., Notbremse).
Besonderes Vorkommnis: Luthe hält Foulelefmeter von Helmes (64.).

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