1. FC Köln Adam Matuschyk - In ständiger Bereitschaft

KÖLN · Am Donnerstag feiert der 1. FC Köln seinen 66. Geburtstag, am Freitag Adam Matuschyk die Vollendung seines 25. Lebensjahres. Im Team des Fußball-Zweitligisten besitzt der Mittelfeldspieler eine spezielle Rolle, über die mit ihm Joachim Schmidt sprach.

Herr Matuschyk, fühlen Sie sich wie ein Feuerwehrmann, der ständig bereit sein muss, aber nicht oft zum Einsatz kommt?
Adam Matuschyk: So kann man es nennen, weil Matze Lehmann und Yannick Gerhardt eine super Hinrunde gespielt haben. Deshalb bin ich meist nur eingewechselt worden. In der Rolle des Feuerwehrmanns war ich dann in den Pokalspielen in Mainz und Hamburg. Da hatten wir eine andere taktische Ausrichtung. Ich denke, dass der Trainer da zufrieden mit mir war.

Das hat er gesagt. Wie er überhaupt voll des Lobes über Sie in Ihrer Rolle ist. Sie würden wie ein Uhrwerk funktionieren, seien vorbildhaft im Training und ein Top-Profi.
Matuschyk: Mir bleibt nichts anderes übrig, als geduldig und positiv gestimmt zu bleiben, im Training immer wieder Gas zu geben und immer bereit zu sein. Wenn sich eine Chance bietet, muss ich versuchen, sie zu nutzen.

Am Sonntag ergibt sie sich, weil Sie den gesperrten Matthias Lehmann ersetzen werden.
Matuschyk: Das ist meine große Chance. Ich möchte sie natürlich wahrnehmen. Aber es bringt auch nichts, wenn ich gut spiele, wir aber verlieren. Da wäre es andersherum sogar besser. Grundsätzlich will ich mit einer guten Leistung dabei helfen, dass wir in Sandhausen drei Punkte holen.

Sehen Sie eine Chance, sich dauerhaft in die Stammelf zu spielen?
Matuschyk: Ich kann nicht mehr machen als mich täglich anzubieten. Vielleicht wäre es im Falle des Bundesligaaufstiegs einfacher, wenn wir aus taktischen Gründen mit drei Sechsern spielen würden. Aber das ist Spekulation.

Haben Sie keine Hoffnung, dass dies jetzt bereits möglich wäre?
Matuschyk: Doch, die Hoffnung habe ich.

Was sagt der Trainer zu Ihnen?
Matuschyk: Dass er mit mir zufrieden ist, mit mir plant und ich ein wichtiger Spieler für ihn sei. Ich soll weiter Gas geben. Das tue ich.

Wirklich befriedigend ist das sicherlich nicht...
Matuschyk: Das stimmt. Ich will natürlich Stammspieler sein. Das ist mein Anspruch.

Baut sich da Frust auf?
Matuschyk: Nein, das noch nicht, weil ich die Situation realistisch einschätzen und nachvollziehen kann. Wenn ich am Sonntag nicht spielen würde, dann käme Frust auf.

Das wird nicht der Fall sein, weil Peter Stöger bereits verraten hat, Sie einzusetzen.
Matuschyk: Dann muss ich mich so zeigen, dass der Trainer für das nächste Spiel gegen Greuther Fürth vor einer schweren Aufgabe steht. Meine Chance könnte dann sein, dass eine erfolgreiche Mannschaft nicht so schnell umgestellt wird. Das motiviert mich zusätzlich.

Kommen wir noch zur aktuellen Lage des FC. Die ist vergleichbar mit der von Fortuna Düsseldorf vor zwei Jahren, wohin Sie damals ausgeliehen waren. Man war Hinrunden-Erster, Aufstiegsfavorit und kam ins Straucheln. Was lief verkehrt, was muss jetzt vermieden werden?
Matuschyk: Es gab die gleichen Warnungen wie jetzt bei uns, sich nicht schon in der Bundesliga zu fühlen. Als dann sechs Spiele sieglos blieben, gab es Unruhe. Da wurde intern gezweifelt, der Aufstieg in Frage gestellt. Das darf und wird uns nicht passieren. Natürlich sind wir der Gejagte. Aber wir lassen uns von außen nicht beeinflussen. Wir sind weiter von uns überzeugt. Wir haben ja vor der Winterpause gezeigt, welche Qualität wir besitzen. Eigentlich können wir uns nur selbst schlagen.

Zur Person

Adam Matuschyk, der morgen 25 Jahre alt wird, gehört seit bald elf Jahren dem FC an. In den vier Jahren als Profi absolvierte der Mittelfeldspieler 87 Pflichtspiele. Sein Vertrag läuft noch bis zum 30. Juni 2015. Der im früheren Gleiwitz (heute Gliwice) geborene Matuschyk besitzt neben der deutschen auch die polnische Staatsbürgerschaft und bestritt bisher 21 Länderspiele für Polen.

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